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Grundstein für Schienen-Alpenkreuz gelegt

Ab kommenden November wollen Tirol, Südtirol, Graubünden und die Lombardei die grenzüberschreitende Mobilität in der „Terra Raetica“ verbessern. Dazu unterzeichneten am Freitag die Regierungschefs eine Absichtserklärung. Angestrebt wird ein Alpenbahnkreuz.

Primär soll die grenzüberschreitende Mobilität zwischen den drei Ländern Italien, Österreich und Schweiz in der sogenannten Terra Raetica mit einer grenzüberschreitenden Bahntrasse verbessert werden. Im November sollen die ersten Schritte erfolgen. Zu Beginn wird die Projektdimension – samt Zielnetz und Transportprogramm – definiert werden. Daneben soll festgelegt werden, welche Ausbauten oder „neu zu schaffende Verkehrsverbindungen“ entstehen sollen, wie das Land in einer Aussendung mitteilte.

Alpenbahnkreuz soll Umweltbelastung verringern

Laut der am Freitag unterschriebenen Absichtserklärung wollen Tirol, Südtirol, Graubünden und die Lombardei ihre Maßnahmen für ein integriertes Mobilitätssystem aufeinander abstimmen. Entstehen soll ein Alpenbahnkreuz mit Anbindung an das internationale Schienennetz. Mit diesem grenzüberschreitenden Projekt soll die Umweltbelastung durch den alpenquerenden Verkehr verringert werden.

Treffen am Reschensee mit Regierungsvertretern zu geplanter Bahntrasse
LPA/Oskar Verant
Landeshauptleute, Präsidenten und Regierungsvizepräsidenten sowie die Mobilitätsreferenten der vier Alpenregionen am Freitag bei einem Gipfeltreffen in Graun am Reschensee in Südtirol

"Die Mobilität der Zukunft braucht einen mutigen Ansatz und dieser darf nicht an den Ländergrenzen Halt machen“, sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Laut ihm soll diese Idee den Menschen vor Ort eine bessere Zukunft garantieren. Der motorisierte Individualverkehr soll verringert und so auch die Region wirtschaftlich weiterentwickelt werden. „Wir wollen auch ein Vorbild im Alpenraum werden“, so Platter.

Projekt soll Entlastung für Mensch und Natur bringen

"Nach verbesserten Busverbindungen peilen wir mit dem Alpenkreuz einen Meilenstein der nachhaltigsten Mobilitätsform, nämlich jener auf der Schiene, zur Entlastung von Mensch, Natur und Infrastruktur in den vier Regionen an“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grünen).

Die Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Mobilität soll laut Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien insbesondere im Bereich des öffentlichen Schienenverkehrs verbessert und gestärkt werden. Laut Attilio Fontana, Präsident der Region Lombardei, ist die Absichtserklärung Teil und Beweis der guten Zusammenarbeit und der „gefestigten Beziehungen zwischen den vier Alpenregionen“.

Projektstart im November

Mit der Umsetzung des Projekts soll heuer im November eine Fachleutegruppe starten. Unterstützt wird sie dabei von einem Lenkungsausschuss aus Regierungsvertretern der vier Länder. Die Fachleutegruppe soll sich dabei am Arbeitsprogramm orientieren, auf das sich am Freitag die vier Länder geeinigt haben und Korridore und Orte festlegen, die an die Bahntrasse angebunden werden müssen. Jährlich wird der Vorsitz des Lenkungsausschusses zwischen den Ländern gewechselt.