Klassenzimmer mit Abstand
ORF
ORF
Schule

Sommerschule als Testlauf

Über 2.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Tirol seit Montag die sogenannten Sommerschulen. Das Angebot richtete sich nach dem Corona-Lockdown an Kinder, die in Deutsch Schwierigkeiten haben. 80 Lehrpersonen werden dabei von 130 Lehramtsstudierenden unterstützt.

Ein Testlauf sollen die Sommerschulen auch für den Schulbeginn in Corona-Zeiten sein. Die Volksschule Archbach in Reutte ist einer von 28 Standorten in Tirol, an denen die Sommerschule angeboten wird. Erstmals kommen dort 38 Schülerinnen und Schüler aus dem Bezirk in den Genuss einer Deutschförderung.

Im Lockdown alles vergessen

Denn während des Lockdowns seien die Defizite vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund größer geworden, sagte die Direktorin Sabine Gruber. Sie erzählte ein Beispiel aus ihrem Schulalltag: „Wir haben letztes Jahr einen Schüler aus Kroatien neu bekommen. Zwei Monate lernten wir mit dem Kind ganz intensiv Deutsch. Er war ganz toll schon im Klassenverband integriert. Durch die Zeit des Lockdowns war er dann nur zu Hause mit seiner Muttersprache konfrontiert. Als er dann zum Schichtbetrieb wieder in die Schule kam, hat man gemerkt, dass gar nichts mehr da war an Deutsch. Der Bub ist jetzt Gott sei Dank auch an der Sommerschule angemeldet. Ich hoffe, dass wir in diesen zwei Wochen wirklich etwas bewegen können.“

Schule von aussen, Kinder spielen im Kreis mit Reifen
ORF
In den Sommerschulen sollen auch Spaß und Bewegung im Freien nicht zu kurz kommen

Spielerisch lernen mit viel Spaß

In verschiedenen Projekten etwa mit Musik oder einer Schülerzeitung will man zusammen mit fünf Lehramtsstudierenden die Kompetenzen in Deutsch vor dem regulären Schulstart verbessern, erklärte die pädagogische Leiterin Alena Singer: „Wir wollen auf die Kompetenzen in Deutsch mit Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben eingehen. Das soll im Mittelpunkt stehen. Aber natürlich wird alles sehr frei und kreativ gestaltet. Es soll mit Spaß verbunden sein, damit die Kinder nicht das Gefühlt haben, dass sie an einer zusätzlichen Schule verpflichtet sind.“

Eigener Hygieneplan für die Sommerschule

Aus Sicherheitsgründen wurden die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt. Es wurde auch ein eigener Hygieneplan erstellt. Händewaschen und Desinfektionsspender sind Pflicht, alle 20 Minuten wird gelüftet, möglichst viel Zeit wird im Freien verbracht. Direktorin Sabine Gruber sagte: "Wir haben für die Sommerschule einen Maßnahmen-und Putzplan erstellt. Er soll gewährleisten, dass nach jedem Vormittag die Klassen nicht nur normal gereinigt werden, sondern auch die Computer, die Tastaturen und die Toiletten desinfiziert werden.

Direktorin Sabine Gruber hoffte, mit der Sommerschule möglichst viele Kinder auf ein besseres Deutsch-Niveau zu bringen. Außerdem sollen die Hyghienemaßnahmen samt Corona-Ampel im kommenden Schuljahr mehr Sicherheit für Eltern und Schülerinnen und Schüler bringen.