Regen und Hochwasser in Gschnitz
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Chronik

Starkregen: Dauereinsatz in Gschnitz

In Gschnitz (Bezirk Innsbruck-Land) war die Situation wegen der starken Regenfälle auch am Sonntag weiterhin kritisch. Der Sandesbach drohte überzugehen. Mehrere Bagger waren daher seit Samstag im Dauereinsatz, um die weiter nachkommenden Geröllmassen aus dem Bachbett zu schaffen.

Bereits seit gut einer Woche waren in Gschnitz mehrere Bagger und Lkws dabei, die Bachläufe auszubaggern – um zu verhindern, dass es bei neuerlichen Regenfällen zu Überflutungen kommen kann. Durch den Dauerregen am Samstag spitzte sich die Situation dann zu – mehr dazu in Nach Dauerregen: Bäche in Gschnitz am Limit. Vor allem der Sandesbach am Ende des Dorfes sorgte für eine extrem angespannte Situation. Auch in Vals (Bezirk Innsbruck-Land) spitzte sich die Situation zwischenzeitlich zu – mehr dazu in Überflutungen, Hochwasser und Muren.

Mure brachte Sandesbach ans Limit

Am Samstag ging in der Nähe der Gschnitzer Tribulaunhütte eine Mure ab. Blitzartig sei dadurch innerhalb kürzester Zeit enorm viel Material im Sandesbach gelandet, schilderte Bürgermeister Christian Felder. Sofort seien die verfügbaren Bagger mobilisiert worden: „Das Material kam blitzartig ins Tal. Nur weil die Bagger vor Ort waren, haben wir verhindern können, dass der Bach ausbricht und die Häuser überflutet“, so Felder.

Man habe am Samstagabend kurz eine Evakuierung der Häuser überlegt, da der Bach fast zwei Meter höher war als normal und bereits über die Zäune geflossen sei.

Der Sandesbach beim Mühlendorf im Talschluss

Bereits am Samstag begannen mehrere Bagger, den Sandesbach im Gschnitztal von Geröll zu befreien

„Spiel mit der Zeit“ ohne Verschnaufpause

Sieben Bagger und acht Lkws waren am Sonntag in Gschnitz im Einsatz, man habe die Situation im Griff, so der Bürgermeister gegen Mittag. Die Einsatzkräfte hatten da bereits mehr als 10.000 Kubikmeter Material aus dem Bach geschaufelt. Arbeitspausen waren nicht möglich: „Wir haben kurz für 15 Minuten unterbrochen und der Sandesbach wäre fast übergangen und ausgetreten“, warnte der Gschnitzer Bürgermeister. Er war selbst seit Samstag im Dauereinsatz.

Man hole momentan in etwa gleich viel Geröll aus dem Bachbett, wie nachfließe, so Josef Plank von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Es sei ein Wettlauf mit der Zeit, den man in diesem Tempo auch nicht ewig durchhalten könne. Die Baggerfahrer würden im Schichtbetrieb arbeiten.

Der Gschnitzer Bürgemeister Christian Felder
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Der Gschnitzer Bürgermeister Christian Felder hatte seit Samstag keine ruhige Minute

Die Gschnitzer hofften auf ein Ende der Regenfälle. Selbst dann müsse man aber jedenfalls bis Montag weiterarbeiten. Wahrscheinlich werden die Bagger sogar bis Mitte nächster Woche im Einsatz bleiben müssen, weil noch immer viel Material von oben nachkommt, hieß es.