Der Inn zwischen Imst und Landeck
ORF.at/Lukas Krummholz
ORF.at/Lukas Krummholz
Wissenschaft

Inn-Forschung aus dem Rafting-Boot

Acht Forscherinnen und Forscher untersuchen derzeit die letzten Auwälder des Tiroler Inns und dokumentieren seine ökologischen Besonderheiten und Defizite. Der „Science Raft“ soll zu stärkerem Umweltschutz und einer Rückführung zur Natur anregen, hieß es.

Der derzeit stattfindende „Science Raft“ ist die erste Kooperation dieser Art zwischen der Regionalgruppe Westösterreich der Austrian Biologist Association (ABA), dem Interreg-Projekt INNsieme und der Wasserrettung Innsbruck.

Von Mils bis Mieming

Vier Tage lang untersuchten acht Forscherinnen und Forscher den Inn von zwei Raftingbooten aus. Die Flussreise auf insgesamt 140 Flusskilometern führte das Forschungsteam dabei von Mils bei Imst zu den Auen in Silz, Rietz und Mieming, über die Renaturierung in Telfs, die Gaisau bis zu den Völser und Kranebitter Innauen bei Innsbruck.

Das Science Raft Team
INNsieme/WWF
Die Forscherinnen und Forscher in ihrem „Science Raft“

Forderung: Zurück zur Natur

Der Science Raft ermögliche abgelegene, schwer erreichbare Buchten und Flussinseln zu erkunden, erklärte die Limnologin Anna Schöpfer: "Die Fahrt im Boot entlang der Strömung hilft uns dabei, den Fluss besser zu verstehen. Die Ufer sind über weite Strecken stark verbaut, viele Auwälder fallen trocken. Renaturierungen können dem entgegenwirken“, resümierte Schöpfer.

Besonders Schotter-Standorte böten verschieden Pflanzenarten wichtigen Lebensraum, kämen am Inn aber immer seltener vor, schilderte Botanikerin Lena Nicklas. Erste Ergebnisse würden jedenfalls bereits zeigen, dass der Inn und seine Ufer stärker geschützt und erhalten werden müssten, bestätigte auch Projektleiterin Elisabeth Sötz von der Umweltschutzorganisation WWF.

Film über Tiroler Innauen

Am Sonntag endete die Fahrt in Langkampfen. Die Forschungsergebnisse sollen in einem Dokumentarfilm münden, der „die Bedeutung von Schutzgebieten und Renaturierungen am Inn thematisiert und die Öffentlichkeit für die ökologischen Beeinträchtigungen der Flusslandschaft sensibilisieren soll“, so Biologin Schöpfer.