Die Bergrettung übt am Stubaier Gletscher
Andreas Felder
Andreas Felder
Chronik

Retter übten Spaltenbergung

Am Stubaier Gletscher ist am Samstag eine länderübergreifende Übung für Gletscherspaltenbergungen durchgeführt worden. Nach einem einsatzreichen Sommer rechnen die Rettungskräfte heuer nämlich auch mit einem intensiven Winter.

Gerade in der Grenzregion gebe es viele Bergrettungsortsstellen mit Gletschern in ihren Einzugsgebieten, hieß es von der Tiroler Bergrettung. Sie führte deshalb am Samstag gemeinsam mit Einsatzkräften aus Südtirol und dem Trentino eine Spaltenbergungsübung am Stubaier Gletscher durch.

Übungsannahme war die Bergung von Verletzten nach einem Spaltensturz. Dass das Wetter am Samstag nicht gerade einladend war, spielte dabei für die Bergretter keine Rolle. Man sei ohnehin immer und bei jeder Witterung unterwegs, so Landesleiter Hermann Spiegl.

Spaltenbergungsübung am Stubaier Gletscher

ORF Tirol Kameramann Andreas Felder seilte sich mit ab in die Gletscherspalte

Pandemie lockt Menschen in die Berge

Im Sommer 2020 rückte die Tiroler Bergrettung täglich bis zu 30 Mal zu Einsätzen aus. Durch die strengen Covid-19-Maßnahmen und die Reisebeschränkungen zog es viele Einheimische und Touristen in die Tiroler Berge – auch viele unerfahrene Hobbysportler, so Spiegl: „Nach einer ersten coronabedingten Ruhe waren vor allem im Juli und August viele Menschen auf den Bergen unterwegs – auch in Gegenden, wo sie nichts zu suchen haben.“

Skitouren könnten zunehmen

Im kommenden Winter sei damit zu rechnen, dass weiterhin mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind, hieß es von der Bergrettung. Es sei auch wahrscheinlich, dass mehr Menschen vom klassischen Skifahren und Snowboarden auf Skitouren umsteigen werden, um Gondeln und Lifte zu meiden, wagte der Landesleiter der Tiroler Bergrettung einen Ausblick. Er schätzt, dass vor allem Pistentouren häufiger werden. Sollten sich die Skigebiete hier restriktiv verhalten, könnten viele Tourengeher auch in andere Gebiete ausweichen. Anfänger sollten auf jeden Fall einem Alpinverein beitreten oder sich einen Bergführer nehmen, so der Experte.