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Brunner arbeitet am Gletscher am Comeback

Nach ihrem dritten Kreuzbandriss und einjähriger Verletzungspause trainiert Stephanie Brunner wieder auf Schnee. „Mir geht es gut. Dem Knie auch, es hat nicht reagiert und macht keine Probleme. Das stimmt positiv“, sagte die Tirolerin am Donnerstag.

Brunner sieht trotz der langen Pause keinen grund zur Eile. „Natürlich sind zwölf Monate eine ewig lange Zeit. Aber ich habe schon bei den ersten zwei Malen gelernt, dass man geduldig bleiben muss und alles eben seine Zeit braucht“, erklärte sie.

Brunner musste sich auch deshalb so lange Zeit nehmen, weil das Kreuzband des linken Knies nun schon drei Mal in Serie gerissen ist – mehr dazu in Erneut Kreuzbandriss bei Stephanie Brunner.Deshalb musste nach der vor einem Jahr in Südamerika erlittenen, jüngsten Verletzung im August zunächst Knochen aus dem Beckenknochen in die Bohrlöcher des linken Knies verfüllt werden. Im November wurde dort dann eine Sehne aus dem Patellabereich implantiert und diese muss sich nach und nach zu einem Band „umwandeln“.

Interview mit Stephanie Brunner

„Arbeiten an Baustellen, für die sonst keine Zeit ist“

Mit dem Heilungsverlauf zeigte sich Brunner zufrieden, auch körperlich fühlt sich die 26-Jährige wieder „topfit“. In der Verletzungspause konnte sie auch einige Defizite aufholen, zudem bremste die Pandemie nach der Saison auch die Konkurrenz in ihrer Vorbereitung etwas: „Ich konnte auch an Baustellen arbeiten, für die sonst keine Zeit ist.“

Teil von Brunners „Therapie“ war ein Skimarken-Wechsel. Nach über 14 Jahren bei Head ist die Tuxerin nun auf Atomic unterwegs. Bemerkenswert ist das auch deshalb, weil sie die neuen Skier wegen ihrer Verletzung natürlich nicht testen konnte. „Ich habe einfach gedacht, ich brauche etwas Neues“, erklärte sie. „In der Reha ist jeder Tag gleich, das wird nach einem halben Jahr mühsam.“ Ein Markenwechsel sei deshalb wie ein frischer Input. „Ich bin überzeugt, dass das eine gute Wahl war.“

Sölden-Auftakt vorerst kein Thema

Ob der wegen Corona vorgezogene Sölden-Auftakt im Oktober bereits Thema ist, damit setzt sich die einstige Slalom-Juniorenweltmeisterin sowie Weltcup-Dritte im Riesentorlauf von Killington 2018 nicht auseinander. "Ich weiß von früher, dass im Skisport an jedem Tag alles passieren kann. Ich mag deshalb nicht vorausschauen, was in eineinhalb Monaten ist. Sondern mir Zeit geben und mich gut auf die Saison vorbereiten“. Die Saison dauere noch lange genug, und ein Rennen mehr oder weniger sei da fast schon egal, so die Zillertalerin.

Vertrauens-Probleme in ihr Knie habe sie jedenfalls keine, betonte Brunner. „Ich, die Ärzte, die Therapeuten und Coaches, wir haben alles getan, was man tun konnte. Ich denke mir, es wird schon halten. Und wenn nicht, dann wollte der Herrgott eventuell nicht, dass ich Rennen fahre. Skifahren ist und bleibt eine Risiko-Sportart.“