Auf einem Grashalm sitzt eine Zecke.
apa/Patrick Pleul
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Gesundheit

Viele FSME-Patienten auf Intensivstation

Besonders viele Patienten müssen heuer mit einer FSME-Erkrankung nach einem Zeckenstich auf der Neuro-Intensivstation behandelt werden. Laut Klinik Innsbruck liegt das am Zusammenspiel mehrerer Faktoren – unter anderem an den Reisebeschränkungen.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung, die durch manche Zecken übertragen wird. Bei FSME kann es zur Entzündung des Gehirns, des Rückenmarks und der Hirnhäute kommen. Heuer gibt es besonders viele Zecken – mehr dazu in Zeckeninvasion in Wiesen und Wäldern.

Zahl der Intensivpatienten besonders hoch

In milden Fällen verläuft die Infektion mit Fieber. In schweren Fällen kann FSME tödlich enden. Todesopfer gab es heuer in Tirol bisher laut Klinik keines. Die Zahl der schweren Fälle sei jedoch besonders hoch, so Bettina Pfausler, die Leiterin der Neuro-Intensivstation an der Klinik Innsbruck. In ihren 35 Berufsjahren seien noch nie so viele FSME-Fälle an der Klinik behandelt worden. „Wir haben jetzt den 23. Patienten mit FSME aufgenommen. Darunter sind einige Patienten, die jetzt schon lange Zeit auf der Intensivstation liegen“, sagte Pfausler.

Witterung begünstigt Entwicklung

Die hohen Erkrankungszahlen dürften laut Klinik auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Zum einen begünstige die Witterung die Entwicklung der Spinnentiere, zum anderen dürften sich auch die Reisebeschränkungen auswirken, glauben Mediziner.

„Wir sind heuer viel in der Natur, weil wir nicht verreisen. Vielleicht hängt das damit zusammen“, so Pfausler. Die hohe Impfrate von mehr als 80 Prozent verhindere Schlimmeres. Eine Impfung sei auch jetzt noch sinnvoll. Damit zu warten, bis es zu einem Zeckenstich komme, ist laut Virologen gefährlich.