Schaf mit Lamm
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Landwirtschaft

WWF fordert besseren Herdenschutz

Nach einer Reihe an Wolfsrissen wird in Tirol der Ruf immer lauter, Wölfe zum Abschuss freizugeben. Die Umweltschutzorganisation WWF plädiert hingegen dafür, Schafe besser zu schützen. Der Schutzstatus des Wolfes sei nämlich in Stein gemeißelt, hieß es vom WWF.

Nach einer Reihe von Schafsrissen, vor allem im Tiroler Oberland, ist man auf der Suche nach Lösungen. Viele machen sich mittlerweile für eine Entnahme, also den Abschuss von Wölfen stark. Beim WWF glaubt man wiederum, dass man um einen besseren Schutz der Schafe nicht herumkommen wird.

„Man lässt die Bauern im Regen stehen“

Am Schutzstatus des Wolfes zu rütteln, sei laut Christian Pichler, dem Wolfsexperten des WWF, reine Augenauswischerei. „Man lässt die Bauern im Stich. Viel besser wäre es, ihnen die Herdenschutzmaßnahmen zu finanzieren, sie zu unterstützen und ihnen beratend zur Seite zu stehen“, so Pichler.

Ein Wolf streift durch den Wald
Public Domain

Hirte, Elektrozaun und Hüttenhunde

Der Schafbauer und Wanderhirte Thomas Schranz aus Tösens experimentiert seit Jahren mit Elektrozäunen, Hütehunden und Lamas, um seine Herde zu schützen. Das Um und Auf sei laut ihm aber, den Schafen wieder einen Hirten beizustellen. „Wenn ein Hirte die Schafe am Abend hinter einen Elektrozaun einsperrt und sie in der Früh wieder rauslässt, weiß ich immer, wo die Schafe sind“, meint Schranz.

Ergänzend zum Elektrozaun bildet Schranz auch Hütehunde aus. Diese kommen seit Jahren im Rahmen des Schweizer Herdenschutzprogramms erfolgreich zum Einsatz. Für seine Ideen werde er noch immer belächelt und teilweise angefeindet, sagte er. Je stärker die Bedrohung durch den Wolf werde, desto mehr steige jedoch das Interesse der Schafbauern am Herdenschutz, so Schranz.