Werkstätte mit Lehrling im Vordergrund
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Wirtschaft

Fast 2.000 offene Lehrstellen in Tirol

Anders als in östlichen Bundesländern gibt es in Tirol mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Von der Coronavirus-Krise sind die Branchen bei der Lehrstellen-Situation unterschiedlich betroffen.

Laut AMS Tirol gab es im Juli 1.935 offene Lehrstellen. 918 davon waren sofort, 1.017 dagegen nicht umgehend verfügbar. Am meisten offene Lehrstellen gab es im Handel, in Hotel- und Gastgewerbebetrieben, aber auch in Bauberufen oder in Spenglereien.

Mehr Lehrstellen, mehr Suchende

„Im Bereich des Lehrstellenmarktes zeichnet sich eine Entspannung ab. Wir haben eine solide Anzahl an offenen Lehrstellen in unserem System", sagt Anton Kern, der Leiter des AMS Tirol. Aktuell gebe um 97 offene Stellen mehr als im Jahr davor. Die Zahl der Lehrstellensuchenden hat im Vergleich zum Vorjahr aber ebenfalls zugenommen, und zwar 200 Bewerberinnen und Bewerber. „Dieser Anstieg in beiden Bereichen ist dadurch zu erklären, dass heuer das Lehrstellenmatching coronabedingt später als sonst gestartet ist und die Tiroler Unternehmen jetzt die Einstellung von Lehrlingen wieder forcieren“, führt Kern weiter aus.

Unterschiedliche Chancen in den Branchen

Die Wirtschaftskammer Tirol erläutert, dass die CoV-Krise zwar vielen Firmen einen Dämpfer verpasst habe und der Aufschwung in zahlreichen Branchen wieder im Gang sei. „Die duale Ausbildung hat sich bereits in der Vergangenheit als krisensicher bewährt", meint der Lehrlingskoordinator der Tiroler Wirtschaftskammer, David Narr.

Trotz der offenen Lehrstellen können Jugendliche immer wieder Absagen bekommen. Der Lehrlingskoordinator empfiehlt, für weitere Bewerbungen vor allem bei wachstums- und zukunftsorientierten Branchen anzuklopfen. „Die Betroffenheit durch die Corona-Krise ist von Branche zu Branche völlig unterschiedlich. Es ist hilfreich, dieses Kriterium bei der Lehrstellensuche mit zu berücksichtigen“, erklärt Narr.