Die Gemeinde Gerlos ist seit zwei Monaten zebrastreifenfrei, sogar jener vor der Volksschule wurde entfernt. Der Gemeinderat hat dies im Dezember einstimmig beschlossen. Betroffen sind alle Schutzwege auf der stark frequentierten Gerlosstraße (B165), die fast gerade durch die Ortschaft führt.
Entsprachen nicht dem Stand der Technik
Die Zebrastreifen seien zu gefährlich, argumentiert Bürgermeister Andreas Haas. Die Gemeinde sei von der Bezirksbehörde aufgefordert worden, die Schutzwege zu überprüfen. Eine private Firma hat dann sämtliche Schutzwege überprüft. Das Ergebnis sei „niederschmetternd“ gewesen, so Haas. „Es hat sich herausgestellt, dass alle fünf überprüften Schutzwege nicht dem Stand der Technik entsprechen.“ Schutzwege müssten deutlich gekennzeichnet sein, sodass man sie sehen kann. Das alles treffe nicht zu und lasse sich auch nicht beheben, so der Bürgermeister.
Für Kinder und Erwachsene gilt es nun, eigene Wege über die Straße suchen. Der Bürgermeister hat bei seinen Gemeindebürgerinnen und -bürgern viel Erklärungsbedarf. „Wenn man ihnen erklärt, dass ein Schutzweg, der nicht dem Stand der Technik entspricht in Wahrheit ja viel gefährlicher ist als ein aufgelassener Schutzweg, dann zeigten sich die meisten auch einsichtig.“
Was tun bei schlechter Sicht?
Dennoch verlangen Einwohner die Zebrastreifen zurück, so etwa Greta Duschek aus Gerlos: „Es ist brandgefährlich. Jetzt ist schönes Wetter. Aber was ist bei Regen oder im Winter, wenn es um 17 Uhr schon dunkel ist? Vielleicht noch rutschig oder eisig?“
Die Gemeinde überlegt sich, als Alternative Verkehrsinseln zu schaffen. Ein generelles Tempolimit auf der B165 durch den Ort sei schwierig, sagt der Bürgermeister.