Blick auf das Inntal
ORF.at/Hubert Gogl
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Politik

Nachhaltige Entwicklung Tirols im Visier

Eine neue Erhebung und eine Umfrage unter der Bevölkerung sollen Grundlage für die künftige Nachhaltigkeits- und Klimastrategie des Landes sein. Von der Bevölkerungsentwicklung über Energie- und Grundverbrauch bis hin zu Fragen der Versorgung reichen die Schwerpunkte.

Der aktuelle Bericht über die „Nachhaltige Entwicklung in Tirol“ orientiert sich an den 17 internationalen Nachhaltigkeitszielen. In vielen Bereichen zeige Tirol durchaus eine günstige Entwicklung, heißt es von Seiten des Landes. So setzt sich der Trend zu einer höheren Ausbildung durch. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Frauen mit Hochschulabschluss verdreifacht. Auch der Akademikeranteil bei den Männern hat sich weiter vergrößert.

Gebremstes Bevölkerungswachstum

Das Bevölkerungswachstum in Tirol hält weiter an, hat sich zuletzt aber zumindest etwas verlangsamt. Innerhalb von zwei Jahrzehnten sind mehr als 80.000 Menschen dazugekommen, die in Tirol ihren Hauptwohnsitz haben. Dabei ist die Bevölkerungszunahme allerdings ungleich verteilt. Während in Osttirol die Bevölkerung in diesem Zeitraum abnahm, hatten die Bezirke Kufstein und Innsbruck-Land sowie die Stadt Innsbruck besonders starke Zuwächse.

In der Landeshauptstadt selbst war die Zunahme dabei vor allem zwischen 2010 und 2015 massiv, in den vergangenen Jahren ist die Wohnbevölkerung Innsbrucks dagegen wieder leicht geschrumpft.

Menschen vor dem Einkaufszentrum Sillpark
ORF
Die Bevölkerungsentwicklung bringt neue Herausforderungen vom Wohnraum bis zu Kinderbetreuung oder Pflege

Trends mit Herausforderungen und Chancen

Zu den positiven Trends der vergangenen Jahre in Tirol gehört die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die durch die Krise allerdings vorerst gestoppt oder sogar rückgängig gemacht wurde. Der Energieverbrauch konnte jahrelang auf dem Niveau des Jahres 2005 stabilisiert werden, zuletzt ist die Energieintensität laut Land aber wieder leicht gestiegen. Um die selbst gesteckten Ziele des Landes zu erreichen, was Energieverbrauch und Energieversorgung anbelangt, braucht es demnach noch weitere Anstrengungen.

Bei der Nutzung von Holz zeigt sich in Tirol laut dem Bericht noch zum Teil Luft nach oben. Die heimischen Wälder könnten mehr liefern, als Holzmarkt und Schlägerungskapazitäten zulassen. Holz als Baustoff hat mittlerweile allerdings einen Anteil von rund 30 Prozent am gesamten Hochbauvolumen in Tirol. Projekte im geförderten Wohnbau und bei öffentlichen Bauten sollen den Anteil noch weiter erhöhen.

Bevölkerung soll eigene Sicht und Anliegen einbringen

Die Erhebung des Landes zur Nachhaltigkeit ist ein Ausgangspunkt für weitere Planungen und Strategien im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Als zweites Element sollen Sichtweise und Anliegen der Bevölkerung einfließen. Das Land lädt deshalb alle in Tirol lebenden Menschen ein, sich im Rahmen einer Online-Umfrage einzubringen. Eine Teilnahme daran ist seit Anfang August möglich.