Zunächst waren Grazer Ermittler im Juni 2019 im Darknet auf einen Drogenhändler gestoßen, der als „Rasputin“ in diesem abgeschlossenen Netzwerk im großen Stil seine Geschäfte abwickelte. Während Komplizen und Subdealer meist im Raum Graz aktiv waren, führten die Spuren beim Haupttäter nach Tirol. Deshalb waren neben dem Bundeskriminalamt auch Beamte des Innsbrucker Stadtpolizeikommandos in die umfangreichen Ermittlungen eingebunden.
„Lange Zeit war völlig unklar, wer hinter dem Namen ‚Rasputin‘ steckt“, schilderte Christoph Kirchmair vom Kriminalreferat der Innsbrucker Polizei. Keiner der anderen Beteiligten hatte den Gesuchten nämlich jemals direkt getroffen. Schließlich konnte die Identität von „Rasputin“ von den Ermittlern aber gelüftet werden. Im Dezember 2019 wurde der 44-jährige Tiroler festgenommen.
Millionengeschäfte im Darknet
Die Drogen ließ der 44-jährige Tiroler per Paketsendung aus dem Ausland liefern. Die Verteilung erfolgte dann über Subdealer. Die Bezahlung durch sein Verteilernetz bekam der Tiroler meist in Form von Kryptowährungen im Netz. Dabei ging es nach aktuellem Stand der Ermittlungen um einen siebenstelligen Euro-Betrag, also um Geschäfte in Millionenhöhe. Die Erhebungen rund um das angehäufte Vermögen des 44-Jährigen sind nach wie vor im Gang.
Im Zuge der Festnahmen vom Hauptverdächtigen und mutmaßlichen Komplizen konnten noch Drogen wie Heroin, Kokain oder Ecstasy sichergestellt werden, aber auch andere verbotene Substanzen, Waffen und Rohlinge zur Herstellung von gefälschten Fährerscheinen sowie Pickerl-Plaketten für Pkw. Insgesamt konnten dem Tiroler laut Polizei der Handel mit mehr als 100 Kilogramm Drogen, Waffenhandel sowie Anstiftung zur Urkundenfälschung nachgewiesen werden. Am Montag wurde er dafür in Graz – nicht rechtskräftig – zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt – mehr dazu in „Rasputin“ zu 15 Jahren Haft verurteilt.