Betrug die Arbeitslosenquote im Juli 2019 in Tirol noch drei Prozent, so liegt sie derzeit bei 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Beginn der Coronaviruskrise ist die Zahl der Arbeitslosen deutlich zurückgegangen. Im Mai waren in Tirol noch 39.210 Menschen arbeitslos gemeldet, im Juni 28.310. Prognosen für die nächsten Monate seien schwierig, so AMS-Chef Anton Kern. Er rechnet nach der Sommersaison mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in Tirol und dass sich die Langzeitarbeitlosigkeit wieder aufbaut. Zudem würden auch weniger Stellenangebote vorliegen als im Vorjahr.
Hoher Anstieg im Tourismusbereich
Gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in allen Altergruppen, besonders stark bei den 20- bis 24-Jährigen (+ 105,9 Prozent) und den 25- bis 49-Jährigen (+ 97,7 Prozent). Im Bezirksvergleich ist die Zahl der arbeitslos Gemeldeten im Bezirk Imst prozentuell am meisten gestiegen (+ 136 Porzent), gefolgt von Landeck (+ 125,2 Prozent), Schwaz (+106,4 Prozent), Kitzbühel (+ 98,4 Prozent), Innsbruck (+ 90,8 Prozent), Reutte (+ 88 Prozent), Kufstein (+ 52,4 Prozent) und Lienz (+ 24,3 Prozent).
Nach Berufgruppen gegliedert gab es den höchsten Anstieg im Tourismus mit einem Plus von 204,8 Prozent bzw. 2.892 Menschen. Jede arbeitslose Person sei eine zu viel, so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einer Aussendung. Aus diesem Grund unterstütze das Land Betroffene mit zahlreichen Maßnahmen im Rahmen des Covid-ArbeitnehmerInnenfonds, so Platter. Auch Arbeitslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) zeigte sich erfreut, dass sich die Tiroler Wirtschaft und damit der Arbeitsmarkt "sich zusehends erholen. Erfreulich ist, dass auch in allen Bezirken die Anzahl der arbeitslosen Frauen rückgängig ist.“