Öli-Kübel
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Wirtschaft

Neue „Öli“-Anlage zur Speisefett-Entsorgung

Der „Öli“ genannte Kübel zur Altspeisefett-Entsorgung entwickelt sich immer mehr zu einem Erfolgsmodell. In Fritzens wurden jetzt 4,5 Millionen Euro in eine neue Anlage investiert. Die Kübel werden auch ins Ausland exportiert.

Vor 20 Jahren entstand in Tirol die Idee für das Sammelsystem mit den Plastikkübeln. Mittlerweile läuft die Verwertung und Aufbereitung des Altspeiseöls „wie geschmiert“. In Fritzens (Bezirk Innsbruck-Land) wird das Öl gesammelt und verwertet. 4,5 Millionen Euro wurden jetzt in eine neue Anlage investiert.

Neue Halle zur Öli-Aufbereitung
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Aufgrund des Erfolges konnte jetzt in eine neue Halle investiert werden

2.500 Tonnen Öl pro Jahr

Täglich werden in Fritzens Ölis aus der Gastronomie und Privathaushalten angeliefert. Der Geschäftsführer des Abwasserverbandes Christian Callegari sagt, das System habe sich in den letzten 20 Jahren sehr gut entwickelt, Ölis aus einer Million Haushalte würden in Fritzens angeliefert, so Callegari. 2.500 Tonnen Öl werden pro Jahr händisch in Fritzens entleert. Auch wenn die Aufbereitungsanlage quasi automatisch läuft, braucht es für die Kontrolle Angestellte und damit gibt es zwölf zusätzliche Arbeitsplätze.

Öli-Kübel werden entleert
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Zur Sicherheit werden die Kübel händisch entleert

Aus Altöl wird Biodiesel und Biogas

Der Öli ist eine Kooperation zwischen der Abfallwirtschaft Tirol Mitte und dem Abwasserverband Hall in Tirol – Fritzens. Der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Tirol Mitte, Alfred Egger, nennt dabei auch die Synergieeffekte, die mit einer Kläranlage einhergehen. Mit der Technik am Gelände der Kläranlage kann aus dem Altspeiseöl einiges herausgeholt werden. Laut Callegari gehen 92 Prozent in die Biodieselproduktion. Die restlichen acht Prozent seien Sedimente, wie etwa Frittierrückstände, diese würden in die Biogasproduktion gehen, die es am Standort der Kläranlage ohnehin gibt.

Öli-Kübel werden aus Lkw ausgeladen
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Die Kübel von einer Million Haushalte werden in Fritzens angeliefert

Kübel werden in viele Länder exportiert

Neben Biodiesel und Biogas lassen sich auch die Kübel selbst gut verkaufen. Die Nachfrage wächst, von Deutschland bis nach Malta sind die gelben Kübel im Umlauf. Vor allem Italien vertraut auf das Öli-System. Laut Egger habe man schon über eine Million Kübel nach Italien geliefert, zuletzt 70.000 nach Rom. Das Öl aus einem einzigen Öli liefert genug Energie um eine 60-Watt-Glühbirne eine Woche lang leuchten zu lassen.