Vor 20 Jahren entstand in Tirol die Idee für das Sammelsystem mit den Plastikkübeln. Mittlerweile läuft die Verwertung und Aufbereitung des Altspeiseöls „wie geschmiert“. In Fritzens (Bezirk Innsbruck-Land) wird das Öl gesammelt und verwertet. 4,5 Millionen Euro wurden jetzt in eine neue Anlage investiert.
2.500 Tonnen Öl pro Jahr
Täglich werden in Fritzens Ölis aus der Gastronomie und Privathaushalten angeliefert. Der Geschäftsführer des Abwasserverbandes Christian Callegari sagt, das System habe sich in den letzten 20 Jahren sehr gut entwickelt, Ölis aus einer Million Haushalte würden in Fritzens angeliefert, so Callegari. 2.500 Tonnen Öl werden pro Jahr händisch in Fritzens entleert. Auch wenn die Aufbereitungsanlage quasi automatisch läuft, braucht es für die Kontrolle Angestellte und damit gibt es zwölf zusätzliche Arbeitsplätze.
Aus Altöl wird Biodiesel und Biogas
Der Öli ist eine Kooperation zwischen der Abfallwirtschaft Tirol Mitte und dem Abwasserverband Hall in Tirol – Fritzens. Der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Tirol Mitte, Alfred Egger, nennt dabei auch die Synergieeffekte, die mit einer Kläranlage einhergehen. Mit der Technik am Gelände der Kläranlage kann aus dem Altspeiseöl einiges herausgeholt werden. Laut Callegari gehen 92 Prozent in die Biodieselproduktion. Die restlichen acht Prozent seien Sedimente, wie etwa Frittierrückstände, diese würden in die Biogasproduktion gehen, die es am Standort der Kläranlage ohnehin gibt.
Kübel werden in viele Länder exportiert
Neben Biodiesel und Biogas lassen sich auch die Kübel selbst gut verkaufen. Die Nachfrage wächst, von Deutschland bis nach Malta sind die gelben Kübel im Umlauf. Vor allem Italien vertraut auf das Öli-System. Laut Egger habe man schon über eine Million Kübel nach Italien geliefert, zuletzt 70.000 nach Rom. Das Öl aus einem einzigen Öli liefert genug Energie um eine 60-Watt-Glühbirne eine Woche lang leuchten zu lassen.