Die Arbeiten sind Teil eines Revitalisierungsprojekts von Schloss Matrei-Trautson. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt, es soll neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Schlosses vom 13. Jahrhundert bis 1945 unter Einwirkung der Bombentreffer bringen, erklärte Harald Stadler vom Institut für Archäologie, er leitet den Fachbereich Mittelalter-und Neuzeitarchäologie. " Es ist ein Friedensprojekt, bei dem die Enkel und Urenkelgeneration jener Leute, die die Burg bombardiert haben, mit der Enkelgeneration unserer Leute zusammenarbeiten."

Reste der Burgkapelle
Beim Bombenangriff im April 1945 wurde auch die prunkvolle Kapelle aus dem 17. Jahrhundert zerstört, die der Heiligen Euphemia geweiht war. Die Teile seien über den gesamten Burghügel verteilt, sagt Archäologe Hubert Ilsinger. Man habe Kerzenleuchter entdeckt, Silberteile, Applikationen des Altars oder einen Weihekessel für Weihwasser. Entdeckt wurden auch Reste der Burg-Küche samt erstaunlich gut erhaltener gusseiserner Herdplatte.

Grabungen heuer ohne Amerikaner
Aufgrund der Coronakrise konnten die amerikanischen Wissenschafter in diesem Jahr nicht dabei sein – man hofft auf das kommende Jahr. Schlussziel der " Operation Trautson Castle " ist eine Ausstellung in Deutsch und Englisch mit den Grabungs-Funden und Forschungsergebnissen sowie ein Treffen der Enkel der amerikanischen Bomberbesatzungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Umgebung.