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Politik

NEOS will Diskussion über Apres-Ski-Bars

Tirols NEOS-Chef Dominik Oberhofer will eine Diskussion darüber, ob in der kommenden Wintersaison Apres-Ski-Bars und Nachtlokale aufsperren dürfen. In der Bildungspolitik fordert er den Ausbau von Ganztagesschulen in Tirol. Ein zweistelliges Ergebnis würde es bei der Landtagswahl 2023 brauchen, um an Regierungsverhandlungen zu denken.

Nach dem Bekanntwerden eines Clusters in Hotels und Bars am Wolfgangsee in Oberösterreich sind die freiwilligen Tests für Mitarbeiter im Tourismus in Diskussion. Die von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) angepeilten 65.000 Tests pro Woche würden weit verfehlt. Oberhofer spricht sich für verpflichtende Tests im Tourismus aus und für eine einheitliche Vorgangsweise in Österreich, sollte ein Fall entdeckt werden.

Derzeit sei für Hoteliers zu viel unklar in diesem Fall. „Wir haben in Tirol gesehen, wenn die Bezirkshauptmannschaften unterschiedliche Entscheidungen treffen wie das zum Beispiel in Innsbruck und Ischgl der Fall war, dass es da zu ganz gravierenden Problemen kommen kann“, so Oberhofer.

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Dominik Oberhofer beim ORF Tirol Sommergespräch mit Reingard Diermayr auf der Terrasse im Landesstudio

Plan für Apres-Ski-Bars gefordert

Im Hinblick auf die kommende Wintersaison meint Oberhofer, dass jetzt eine Diskussion darüber geführt werden müsse, ob Apres-Ski-Bars und Nachtlokale überhaupt aufsperren dürfen. Man wisse, dass in diesen engen Räumen das Risiko einer Ansteckung massiv erhöht sei. Das sei im Herbst zu entscheiden. Er sei dem nicht abgeneigt, so Oberhofer

Ausbau von Ganztagesschulen

Für die Schule fordert der NEOS-Chef, dass Pädagoginnen und Pädagogen besser auf den digitalen Unterricht vorbereitet werden. Es brauche ebenso eine bessere Förderung der schwächsten 6.000 Schülerinnen und Schüler in Tirol. „Die haben Jahr für Jahr weniger Chancen als der Rest“, erläutert Oberhofer. Um das zu ändern, sollen unter anderem Sozialarbeiter eingesetzt werden. Der Ausbau von Ganztagesschulen in Tirol wird von NEOS zwar gefordert, für Oberhofer aber nur unzureichend umgesetzt. Zu konservativ sei in diesem Fall die Politik, nicht die Menschen. „Die Familien brauchen diese Ganztagesbetreuung“, meint er.

„Tirol heute“-Sommergespräch mit NEOS-Landessprecher Dominik Oberhofer

Beim Auftakt der ORF-Tirol-Sommergespräche spricht Neos-Landeschef Dominik Oberhofer über Zukunftspläne und politische Visionen.

Die nächsten Sommergespräche

30. Juli, Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz
4. August, Ingrid Felipe, Die Grünen
6. August, Markus Abwerzger, FPÖ
11. August, Georg Dornauer, SPÖ
21. August, Günther Platter, ÖVP

Wandel im Tourismus

In Tirol gebe es zu viele Betten. Es brauche Anreize, damit Betriebe, die nur operativ tätig sind, weil sie den Ausstieg nicht finanzieren können, vom Markt genommen werden. Oberhofer schlägt deshalb eine Abwrackprämie für Hotels vor. Ziel sei es, aus den früheren Hotels Wohnraum zu machen.

Regierungsbeteiligung nur bei starken Zugewinnen

NEOS will bei den Gemeinderatswahlen 2022 in allen großen Städten kandidieren. Bei der Landtagswahl 2023 steht Oberhofer prinzipiell wieder als Spitzenkandidat zu Verfügung. „Wir haben in der Opposition viel weitergebracht“, sagt er und nennt als Beispiel die Freizeitwohnsitzabgabe. Einer Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl ist er allerdings nicht abgeneigt. „Wenn man regierungsfit sein will, dann braucht man vier Mandate, da müsste man in etwa zweistellig sein“, meint er.