Abbruchstelle am Schrankogel in Längenfeld
Zeitungsfoto.at
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Chronik

Toter bei Felssturz in Längenfeld

Bei einem Felssturz im Gemeindegebiet von Längenfeld (Bezirk Imst) ist am frühen Samstagnachmittag ein Mann aus Deutschland getötet worden, die drei anderen Mitglieder seiner Viererseilschaft wurden verletzt. Einer der Männer musste ins Krankenhaus Zams gebracht werden.

Die Viererseilschaft aus Deutschland war beim Abstieg vom Schrankogel im Gemeindegebiet von Längenfeld. Über ihnen war eine Viererseilschaft aus Österreich unterwegs, sowie ein weiterer ÖSterreicher. Bei der Gruppe der Österreicher dürfte sich beim Abstieg in etwa 3.000 Metern Höhe ein Stein gelöst haben. Dieser Stein löste einen größeren Felssturz aus. Die Österreicher versuchten ihre deutschen Kollegen durch laute Zurufe zu warnen, alle neun Personen versuchten sich daraufhin vor den herabfallenden Steinen zu schützen.

Ein 46-jähriger Mann aus der deutschen Gruppe wurde direkt von einem größeren Stein getroffen und stürzte gut 300 Meter über felsiges Gelände in eine Rinne ab. Er überlebte die Steinlawine nicht, er starb noch an der Unglücksstelle. Die anderen Bergsteiger konnten einen Notruf absetzen.

Besatzung des Rettungshubschraubers
ZOOM.Tirol

Mehrere Hubschrauber im Einsatz

Innerhalb kürzester Zeit standen Einsatzkräfte der Bergrettung Gries und Längenfeld, sowie der Freiwilligen Feuerwehr Längenfeld bereit. Zwei Rettungshubschrauber und der Polizeihubschrauber flogen zum Unglücksort. Sie brachten die acht Überlebenden ins Tal.

Retter mit einem Hund zum Polizeihubschrauber
ZOOM.Tirol

Zwei deutsche Bergsteiger kamen mit leichten Verletzungen davon, der dritte Bergsteiger verletzte sich im Rippenbereich und musste mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Zams gebracht werden. Anschließend wurde auch die Leiche des tödlich Verunglückten geborgen. Die fünf Österreicher blieben unverletzt. Alle Beteiligten wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.

Felssturz auf Landecker Straße

Anfang Juni stürzten 5.000 bis 6.000 Kubikmeter Gestein auf die Landecker Straße (L76). Die Felsbrocken lösten sich oberhalb der geplanten Schlossgalerie und stürzten im nördlichen Bereich der Baustelle auf die seit Mitte Mai gesperrte Straße und in den darunter liegenden Inn – mehr dazu in Felssturz auf Baustelle bei Landeck.

Felssturz über eine Straße in den Inn, aus der Vogelperspektive
Land Tirol

Tote durch Steinschlag in anderen Bundesländern

Vor wenigen Tagen wurde beim Zustieg zur Eisriesenwelt im Tennengebirge bei Werfen (Salzburg) ein 14-jähriger Iraker durch Steinschlag getötet. Ein weiterer Jugendlicher wurde schwer verletzt. Ein mehrere Kubikmeter großer Felsbrocken hat sich gelöst – mehr dazu in 14-Jähriger durch Steinschlag vor Eisriesenwelt getötet.

Auch in der Steiermark kam es vor wenigen Tagen zu einem großen Felssturz. In der Bärenschützklamm bei Mixnitz kamen drei Personen ums Leben – mehr dazu in Felssturz: Weiteres Todesopfer geborgen.