Wolfgang Hohenberger geht eine Stiege hinauf, vor ihm ein Kruzifix
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Religion

Große Personalsorgen in Diözese Innsbruck

Der Priestermangel spitzt sich in der Diözese Innsbruck immer mehr zu. Der Klerus wird immer älter, bis wieder ein Priester geweiht wird, wird es wohl noch Jahre dauern. Das Requiem für den verunglückten Militärpfarrer Johannes Peter Schiestl findet am Donnerstag statt.

Todesfälle, Pensionierungen, persönliche und pastorale Gründe zwingen die Verantwortlichen der Diözese Innsbruck zum Handeln. Im Herbst müssen gleich mehrere Seelsorgeräume und Pfarren neu besetzt werden, erklärt Roland Buemberger, der den erkrankten Florian Huber als Generalvikar vertritt.

So werde in Osttirol im Defereggental ein Seelsorgeraum neu errichtet, da dort Dekan Reinhold Pitterle in Pension gehe. "Andere Seelsorgeräume werden nun zur Gänze errichtet – etwa das Seefelder Plateau, dort kommt Scharnitz dazu. Es betrifft auch en Raum Telfs, wo Rietz dazukommt“, so Buemberger.

Seelsorgeraum Zams-Zammerberg-Schönwies

Die Pfarre Imsterberg wird dem Seelsorgeraum Zams-Zammerberg-Schönwies zugeordnet, geleitet wird sie künftig von Pfarrer Herbert Traxl, Diakon Johannes Schwemberger und dem Pfarremeinderat. Stephan Müller, der mit seiner konservativen Denkweise viele Imsterberger vor den Kopf gestoßen hat, wird von seinen Aufgaben entpflichtet und versetzt in der Hoffnung, dass damit Ruhe einkehrt und ein normales religiöses Leben wieder möglich wird – mehr dazu in Imsterberg: Pfarrer muss gehen.

Appell an Eigenverantwortung der Gläubigen in Gemeinden

Mit Blick auf den Priestermangel appelliert Buemberger an die Eigenverantwortung der Gläubigen. „Wir dürfen nicht zuschauen und abwarten, ob wir wieder vom Bischof versorgt werden. Wir müssen schauen, wie die Gemeinden vor Ort lebendig sein können. Wie können wir selbst Gebetsgemeinschaften gründen? Wie können wir selbst Gottesdienst feiern und den Glauben lebendig halten?“, meint der Leiter des Priesterseminars und interimistischer Generalvikar Roland Buemberger.

Er hoffe, dass es gelingt, die Last der Verantwortung auf viele Schultern zu verteilen, so Buemberger weiter. Wenn nicht, müsse die Diözese wohl bald, wie von der Pfarrerinitiative vorgeschlagen, den „pastoralen Notstand“ ausrufen.

Requiem für Militärpfarrer Schiestl am Donne^rstag

Am 20. Juli verunglückte der Tiroler Militärpfarrer Johannes Peter Schiestl bei einem Motorradunfall in Südtirol tödlich. Er war bei Franzensfeste auf der Autobahn zu Sturz gekommen und von einem Pkw überrollt worden. Schiestl war 41 Jahre alt und seit 2017 Militärpfarrer beim Militärkommando Tirol.

Militärpfarrer Johannes Peter Schiestl
Hörl/BH
Militärpfarrer Johannes Peter Schiestl verunglückte mit dem Motorrad in Südtirol

Das Requiem für den Verstorbenen findet am Donnerstag um 14.00 Uhr am Waldfriedhof Mayrhofen im Zillertal statt. Militärbischof Werner Freistetter, Diözesanbischof Hermann Glettler und der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser feiern das Requiem mit der Trauergemeinde.