Die Leckgalerie
Land Tirol/Skamen
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Chronik

Ötztalstraße ab Freitag teilweise offen

Ab Freitagnacht ist die Ötztalstraße zumindest wieder einspurig befahrbar. Seit Ende Mai war die Strecke zwischen Zwieselstein und Untergurgl nach einer Mure und einem Steinschlag gesperrt gewesen. Die Öffnung erfolgt jetzt früher als erwartet.

Ursprünglich war die Öffnung erst für den Montag geplant gewesen – mehr dazu in Ötztalstraße bald wieder befahrbar. Wie das Land am Donnerstag bekannt gab, soll die B 186 Ötztalstraße jetzt schon am Freitag zumindest wieder einspurig befahrbar sein. Die Öffnung tritt am Freitag um 22.00 Uhr in Kraft.

Galerie wird verstärkt

Bis Jahresende werde die Leckgalerie baulich verstärkt, kündigte das Land an. Zukünftige Muren sollen dann abgehen können, ohne das Bauwerk zu beschädigen und den Verkehr zu gefährden, erklärte Günter Guglberger vom Sachgebiet Brücken- und Tunnelbau des Landes: „Die Abstützungen waren eine Sofortmaßnahme, weil wir befürchteten, dass die Großblöcke im Anrissgebiet direkt auf der Galerie einschlagen könnten“, so Guglberger. Damit hätte ein Kollabieren der Struktur verhindert werden können.

Diese stützenden Baumstämme sollen jetzt durch eine permanente Verstärkung ersetzt werden. Das gesamte Gebiet sei „nach geologischen und menschlichen Erkenntnissen“ sicher genug, dass sich Arbeiter und Autos dort aufhalten können. Der Hang werde zudem laufend beobachtet und mit Lasern vermessen, versicherte der Experte.

Die Leckgalerie der Ötztalstraße
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Die Bauarbeiten an der Leckgalerie sollen bis Jahresende abgeschlossen sein

Gletscherschwund zerlegt Gestein

Im Gelände könne man sehr gut erkennen, dass der Hang schon länger in Bewegung sei, bestätigte Landesgeologin Katharina Gröbner. Das Nachbrechen der Hänge sei eine Folge des Gletscherrückgangs: „Die permanenten Bewegungen haben das Festgestein blockartig zerlegt. Das Schmelzwasser kann so leicht in den Untergrund eindringen und somit Bewegungsbahnen schaffen“, so die Expertin.

Messungen würden zeigen, dass die großen Bewegungen derzeit zurückgingen. Kleine Ereignisse könne man nicht ausschließen, diese würden jedoch von den Sicherungsmaßnahmen abdeckt, wodurch die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden könne, erklärte Gröbner.