Dornauer
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Politik

Unbefristetes Waffenverbot für Dornauer

Das Landesverwaltungsgericht hat am Donnerstag entschieden, dass das unbefristete Waffenverbot gegen SPÖ-Chef Georg Dornauer aufrecht bleibt. Dornauer hatte gegen den Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck berufen.

Vor Gericht gestand Dornauer seinen Fehler ein. Er habe das Jagdgewehr, eine Blaser, am Nachmittag des 15. November auf die Rückbank seines Autos gelegt, weil er ins Revier fahren wollte. Weil es zu regnen begann, ging er nicht mehr zur Jagd, sondern ins Büro, am Abend dann noch zur Hubertusfeier in Sellrain, berichtete er. Am nächsten Tag parkte er seinen Porsche in der Garage auf dem Flughafen, um zu seinem Parteifreund Hans Peter Doskozil zu fliegen.

Dornauer bedauerte Vorfall

Security-Leute entdeckten die Jagdwaffe im Auto und stellten sie sicher. Darüber sei er sehr froh und dankbar dafür, dass nichts passiert sei, sagte Dornauer am Donnerstag. Es tue ihm unendlich leid. Dornauer ist nicht nur Hobbyjäger, sondern auch Bürgermeister und Jagdgebietsleiter im Sellrain.

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Dornauer vor der Verhandlung

Richterin sah grobe Sorgfaltslosigkeit

Auf die Frage der Richterin, warum er denn die Abzugseinheit der Waffe nicht abgenommen habe, sagte Dornauer, dass das nicht seiner jagdlichen Praxis entspreche. Die Richterin wies seine Beschwerde schließlich als unbegründet ab. Eine gewisse Sorgfaltswidrigkeit sei deutlich geworden, weil die Waffe mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster gebrauchsfertig gelegen sei, daneben die Munition. Das sei grobe Sorgfaltslosigkeit, so die Richterin. Er war nach der Verhandlung ungewohnt wortkarg und wollte kein Interview geben.

Verzicht auf Revision

Dornauer werde keine mögliche Revision beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) einlegen, sagte Dornauer der „Tiroler Tageszeitung“ (Freitagsausgabe). Alles andere würde „wieder nur die Diskussionen darüber verlängern“, so Dornauer: „Das will ich nicht mehr. Es gab schon zu viele politische Debatten darüber“. Das Waffenverbot schmerze ihn, weil er „nicht nur passionierter Jäger“ sei, sondern auch Jagdleiter in seiner Heimatgemeinde Sellrain, in der er auch das Bürgermeisteramt innehat. Der Anwalt des SPÖ-Chefs hatte eine Revision nach der Verhandlung noch offen gelassen.

Das unbefristete Waffenverbot bedeute übrigens nicht, dass der Waffengebrauch für den Jäger Dornauer für alle Zeiten der Vergangenheit angehöre, so Kapferer. Es sei normiert, dass „nach einer gewissen Zeit“ ein Antrag auf Aufhebung des Verbots bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gestellt werden könne. Im Regelfall würden bis dahin aber einige Jahre vergehen.