Ast mit Eiskristallen
Kultur

Festspiele präsentieren Winterprogramm

Die Tiroler Festspiele Erl setzen im Winter 2020/2021 unter anderem auf die Opern „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti und „L ́Amico Fritz“ aus der Feder von Pietro Mascagni. Damit solle der Spagat zwischen bekanntem Opern-Material und Raritäten gelingen.

Hinsichtlich der Donizetti-Oper sprach Festspiel-Intendant Bernd Loebe am Donnerstag gar von einer „konservativen“ Programmierung. Es gehe aber um die richtige Balance, fügte Loebe hinzu.

„Wir führen nämlich mit der Mascagni-Oper auch eine echte Rarität auf“, strich der künstlerische Leiter der Festspiele hervor. Bei ebenjener Opern-Rarität dürfe man sich „subtil-feine Musik“ erwarten, während „Don Pasquale“ ein bekanntes und allseits geschätztes „Juwel“ sei.

Osttiroler Franui und Schwazer Franz Hackl

Da von Publikum und Intendant gleichermaßen geschätzt, verzichtet man zudem im Winter auch dieses Mal nicht auf die Osttiroler Musicbanda Franui. Unter dem Motto „Mischmasch“ bewegen sich diese nach eigener Angabe zwischen „Wirtshaus und Schubert“. Auch Jazz-Trompeter Franz Hackl wagt sich im Winter 2021 zusammen mit Solisten der Wiener Philharmoniker an – im Erl-Kontext – eher ungewöhnliche Musik-Experimente.

Klassischer geht es hingegen wohl beim traditionellen Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach zu. Unter der musikalischen Leitung von Roland Böer darf sich das Erl-Publikum das Wiederhören einer altbewährten Tradition erwarten. Selbiges gilt für das Silvesterkonzert, das Operetten in den Mittelpunkt stellt.

Bernd Loebe in Erl
ORF
Festpiel-Intendant Bernd Loebe

Programm im Schatten des Coronavirus

Überschattet wird die Opern-Opulenz und Operetten-Seligkeit in der Winterspielsaison allerhöchstens von den Corona-Schutzmaßnahmen zu diesem Zeitpunkt. „Wir werden das Wissen, das wir im Sommer und zu Erntedank erlangen, im Winter anwenden“, sagte Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner diesbezüglich und spielte damit auch auf den „etwas anderen Kultursommer“ und auf das Erntedank-Programm an – mehr dazu in Haselsteiner sagt Sommerfestspiele Erl ab.

Im Sommer ohne Festspiele habe man das „Haus den Kulturschaffenden“ geöffnet. Unter anderem geht im August ein Gitarrenfestival unter der Leitung von Julia Malischnig über die Bühne, auch die Volksmusik wird im Sommer eine wichtige Rolle in Erl spielen. Dabei besetze man das Haus derzeit im „Schachbrett-Verfahren“ und verfüge somit über „halbe Kapazität“, berichtete Haselsteiner. Ob und wie sich das bis zum Winter ändere, sei unklar, so Loebe. „Wir müssen hören, was uns das Virus sagt und gegebenenfalls auch improvisieren.“