Schon im vergangenen Jahr wurde im Raum Fiss ein weiblicher Wolf nachgewiesen. Die Wölfin war heuer im März für einen Rehriss in Fiss und zwischen Mai und Juni für mehrere Schafsrisse in Serfaus verantwortlich – mehr dazu in Wolf aus Italien riss Schafe in Serfaus. Im Februar war es ein männlicher Wolf, der in Fiss ebenfalls ein Reh gerissen hatte. „Aufgrund dieses beinahe zeitgleichen Nachweises kann eine Paarbildung nicht ausgeschlossen werden“, erklärte Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer.
Exakter Nachweis
Im Zuge der Genotypisierung wird nicht nur die Tierart, sondern das konkrete Individuum bestimmt. Diese genetischen Fingerabdrücke ermöglichen es, die Bewegung einzelner großer Beutegreifer besser nachzuvollziehen.
Salzburger Wolf war auch in Gerlos
Der sogenannte Salzburger Schadwolf hielt sich auch in Gerlos auf. Es handelt sich um ein männliches Exemplar, das im vergangenen Jahr im Salzburger Pongau mehrere Schafe gerissen hatte und heuer in Gerlos ein Stück Rotwild. Für diesen Wolf mit der Bezeichnung 59 MATK hat die Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau einen nicht rechtskräftigen Abschussauftrag erteilt – mehr dazu in „Problemwolf“ zum Abschuss frei.
Bei den drei am 18. Mai 2020 im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol gerissenen Schafen wurde wiederum ein weiblicher Wolf als Verursacher nachgewiesen. Dieses Individuum wurde in Österreich bisher noch nie festgestellt.
Weitere DNA-Proben in Auswertung
Noch keine eindeutigen Ergebnisse erbrachten die DNA-Analysen zur Bestimmung der Tierart für die Ziegenrisse vom 4. Juni im Gemeindegebiet von Kirchdorf. Auch die Ergebnisse für die Schafsrisse vom 21. Juni in Walchsee und vom 29. Juni in Kössen liegen noch nicht vor.
Keine DNA von einem Raubtier konnte an den Proben von Anfang Juni im Gemeindegebiet von Hopfgarten im Brixental gefundenen Schafen nachgewiesen werden. Die Schafe waren teils sehr stark verwest und dürften schon vor geraumer Zeit verendet sein.