Der grenzüberschreitende Warenverkehr war auch zum Höhepunkt der Coronavirus-Krise im Frühling noch möglich. Trotzdem ging der Transitverkehr auf der Brennerautobahn im April um fast 27 Prozent zurück. Zuletzt im Juni machte das Minus bei Sattelschleppern und Lkw-Zügen nur mehr knapp elf Prozent aus. Insgesamt sind heuer im ersten Halbjahr etwas mehr als 1,1 Millionen schwere Lkws über den Brenner gerollt, um fast 150.000 weniger als in den ersten sechs Monaten 2019 (minus 11,8 Prozent).
Einen regelrechten Einbruch gab es hingegen beim Pkw-Verkehr auf der Brennerautobahn. Zwischen März und Mai lag das Minus bei der Mautstelle Schönberg um die 70 bis 80 Prozent, im Juni immer noch um die 50 Prozent. Der „Lock-down“ und die weitgehend geschlossenen Grenzen machten sich hier deutlich bemerkbar. Unterm Strich wurden im ersten Halbjahr 2020 etwas mehr als 2,8 Millionen Pkws auf der Brennerautobahn gezählt, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum noch mehr als 5,2 Millionen Pkws gewesen.
Urlauberverkehr angelaufen, aber noch nicht so intensiv
Der Urlauberverkehr über den Brenner ist nach dem Ende der Beschränkungen an der Grenze zu Italien zwar wieder angelaufen. Vom österreichischen Außenministerium gab es aber weiterhin eine partielle Reisewarnung für die italienische Region Lombardei. Der Sommerreiseverkehr war damit heuer bisher noch weit entfernt von der Frequenz früherer Jahre, an denen es regelmäßig zu kilometerlangen Staus bis hin zum Verkehrskollaps kam.