Christophorus Notarzthubschrauber im Flug
ORF.at/Roland Winkler
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Chronik

Drei schwere Alpinunfälle in Neustift

Gleich drei Mal sind am Sonntag im Gemeindegebiet von Neustift im Stubaital verunglückte Alpinisten per Hubschrauber geborgen worden. Unter anderem wurde eine Frau beim Klettern von einem 100 Kilo schweren Gesteinsbrocken getroffen und verletzt.

Ein Ehepaar aus Deutschland war in der Früh in die sogenannte Elfer Nordwand eingestiegen und wollte die mit Bohrhaken abgesicherte Mehrseillänge „Matum“ bewältigen, als das Unglück geschah. Der im Vorstieg kletternde Mann hatte unabsichtlich einen etwa 100 kg schweren Gesteinsblock gelöst. Die laut Polizei etwa sechs Meter von ihrem Mann entfernte Frau wandte sich an die Wand, um ihren Kopf zu schützen, wurde allerdings am Unterleib von dem Brocken getroffen. Der Verletzungsgrad war vorerst unbestimmt.

Frau konnte Mann am Seil halten

Beim Abstieg vom 3.418 Meter hohen Wilden Freiger stürzte ein 53 Jahre alter Italiener über felsdurchsetztes Gelände ab. Er konnte von seiner Frau am Seil gehalten werden, die somit den weiteren Absturz verhinderte. Beide Personen wurden mit dem Tau geborgen und im Bereich der Sulzenauhütte abgesetzt, wo der Notarzt schwere Verletzungen feststellte.

Der dritte Alpinunfall betraf ein Tiroler Paar auf dem Nordgrat der Uelasgratspitze. Auf einer Seehöhe von ca. 2.570 m stürzte der vorauskletternde Mann etwa zehn Meter ab, nachdem sich ein Griff plötzlich gelöst hatte. Auch hier gelang es der Frau noch, den Sturz zu sichern, zum Verletzen abzusteigen und Erste Hilfe zu leisten. Die Frau erlitt durch den Seilabrieb leichte Verbrennungen an der Hand.