Nach wie vor ist der Tbc-Befall des Rotwildes südlich des Lechs im Bezirk Reutte überdurchschnittlich hoch. Das habe laut Land die Untersuchung von Tieren gezeigt, die heuer im Reduktionsgatter in Kaisers getötet wurden. Bei acht von 24 Tieren wurde der Erreger nachgewiesen, das sind rund 24 Prozent. In anderen Tbc-Hotspots vor allem im Lechtal konnte die Infektionsrate von 35 auf unter drei Prozent gesenkt werden, heißt es.
Gatterjagd künftig tabu
Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundes wird es laut Übereinkommen in Tirol keine Gatterjagd mehr geben. Eine solche hatte ja heuer in Kaises zu heftigen Protesten geführt. Dennoch gilt es zu verhindern, dass das Rotwild den Erreger vor allem während der Almzeit auf Rinder und letztendlich auf den Menschen überträgt.
Ein wichtiger Schritt diesbezüglich wäre, dass die Abschussquoten vor allem in den betroffenen Gebieten erfüllt wird. Dazu bekennt sich die Jägerschaft. Umgekehrt hat das Land zugesagt, alle rechtlich zulässigen Erleichterungen zur Erfüllung – wie beispielsweise eine Jagdzeitverlängerung oder forsttliche Maßnahmen – zu ermöglichen. Fest steht nämlich, dass bei steigendem Jagddruck sich das Rotwild zurückzieht und schwieriger zu erlegen ist.
Auch Kommunikation soll verbessert werden
Im Übereinkommen ist auch ein besserer Informationsfluss zwischen Veterinäramt, Jägerschaft und Landwirtschaft was seuchenverdächtige Tiere betrifft festgeschrieben. Zudem wird es künftig ein begleitendes Monitoring der Bekämpfungsmaßnahmen geben. Ob dieses Übereinkommen ausreicht, das Tbc-Problem im Bezirk Reutte in den Griff zu bekommen, wird die Zukunft weisen.