Bahntrasse Langkampfen
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Verkehr

Positive Reaktionen auf Bahnausbaupläne

Die ÖBB präsentieren kommende Woche die überarbeiteten Pläne für den Bahnausbau im Tiroler Unterland. Nachdem die ursprünglichen Variante für viel Kritik bei den Anrainergemeinden gesorgt hat, zeigt man sich dort mit den aktualisierten Plänen weitgehend zufrieden.

Die Ausbaupläne für die Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel haben in den letzten Jahren für heftige Diskussionen im Unterland gesorgt. Zahlreiche Orte zwischen Schaftenau und Radfeld forderten eine unterirdische Variante, Bürgerinitiativen wurden aktiv.

In Angath und Langkampfen wurden die Pläne auf Basis von Gemeinderatsbeschlüssen zuletzt überarbeitet und aktualisiert. Im Bereich Unterlangkampfen soll anstatt einer Wanne eine Unterflur-Tunnelstrecke kommen, im Bereich Schaftenau soll eine Unterführung die ursprünglich geplante Uberführung ersetzen und damit Lärm reduzieren. Weil sich das Tunnelportal für die Weiterführung der Eisenbahnstrecke Richtung Deutschland verschiebt, sind weitere Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser spricht von einer idealen Lösung für Langkampfen.

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Das Interesse an den Ausbauplänen der ÖBB war auch in der Vergangenheit bereits groß.

Funktionierende Bürgerbeteiligung

Betroffene Landwirte im Bereich der geplanten, oberirdischen Verknüpfungsstelle, sehen ebenfalls eine positive Entwicklung. Auch wenn man mit der Lösung nicht ganz glücklich ist, habe man das Gefühl, es sei das Maximum ermöglicht worden, heißt es. In Angath war zuletzt die befürchtete Belastung durch die Baustelleneinrichtungsfläche ein großes Thema. Diese wird basierend auf den neuen Plänen halbiert. Ortschef Josef Haaser spricht deshalb von einer großen Entlastung für seine Gemeinde.

Josef Wagner setzte sich mit seinem Team bei Kufstein-Morsbach für eine Tunnelvariante ein und zeigt sich dem Ergebnis ebenfalls zufrieden. Ab Schaftenau verschwindet die Trasse laut Plan im Tunnel und kommt erst wieder bei Niederaudorf an die Oberfläche. Man habe das Gefühl, Bürgerbeteiligung habe im jahrelangen Prozess und im Austausch mit den ÖBB eine große Rolle gespielt, so Wagner.

UVP-Verfahren im November

Der zweite Ausbauschritt am Nordzulauf zum Brennerbasistunnel soll den stark belasteten Eisenbahnknoten bei Wörgl entlasten. Langfristig sollen damit mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Dazu müsste aber auch in Deutschland Bewegung in die Zulaufstrecken kommen, diese sind aber erst in frühstens 18 Jahren realistisch.

Das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung für die Strecke zwischen Schaftenau und Radfeld ist im November geplant. Die aktualisierten Pläne sollen der Bevölkerung kommende Woche unter strengen Covid-19-Sicherheitsauflagen in den Gemeinden präsentiert werden.