Baustelle des Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI)
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Wirtschaft

CoV-Unterbrechung und Mehrkosten bei GKI

Die Krise hat bei der Großbaustelle für das Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) im Oberland wochenlange Verzögerungen und Mehrkosten von 1,5 Mill. Euro verursacht. Der Abschluss des Projekts Ende 2022 soll aber halten, ebenso der Kostenplan von insgesamt 605 Millionen Euro.

Bis zu vier Wochen lang waren die Bauarbeiten für das grenzüberschreitende Projekt unterbrochen, an dem die Landesstromgesellschaft TIWAG und auf Schweizer Seite die Engadiner Kraftwerke beteiligt sind. Es ist nicht das erste Mal, dass das Kraftwerksvorhaben mit Rückschlägen zu kämpfen hat. Im Vorjahr waren es ein Felssturz, aber auch Lawinengefahr und Hochwasser, die für Verzögerungen bei den Arbeiten sorgten.

Trotz der neuerlichen Zwangspause während der Coronavirus-Pandemie soll der Fertigstellungstermin laut GKI-Geschäftsführer und TIWAG-Vorstand Johann Herdina aber halten. Mit dem Jahr 2023 soll das Kraftwerk in den Vollbetrieb gehen und dann Strom für rund 90.000 Haushalte liefern.

Die Tunnelbohrmaschine, die von Süden her beim Stollenvortrieb beim Gemeinschaftskraftwerk Inn eingesetzt wurde
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Die Tunnelbohrmaschine für den Bau des GKI-Triebwasserstollens konnte bereits abgebaut werden

Sicherungsmaßnahmen bis Herbst abgeschlossen

Die Felssicherungsarbeiten wurden laut GKI mittlerweile abgeschlossen. Bis zum Herbst 2020 werden noch Schutzvorkehrungen gegen Gleitschneelawinen errichtet. Zwei Millionen Euro mussten die Projektbetreiber dafür aufwenden. Die Maßnahmen sollen nicht nur Schutz während der Bauphase gewährleisten, sondern später auch den Kraftwerksbetrieb absichern, teilte Herdina mit.

Die geplanten Gesamtkosten sollen trotz der jüngsten Verzögerung und der Sicherheitsmaßnahmen nicht überschritten werden. Beim Budget sei ein Risikopuffer mit eingerechnet, so dass die Baukosten für das Kraftwerk bei gut 600 Millionen Euro bleiben sollten.

Sanierung für Trinkwasserquellen in Ried

Aktuell wird der mehr als 23 Kilometer lange, unterirdische Triebwasserstollen von der Wasserfassung in der Schweiz nach Tirol innen ausgebaut. Mit der Abdichtung wollten die Projektbetreiber auch die Probleme für die Trinkwasserversorgung in den Weilern Freitzberg und Hohlenegg der Gemeinde Ried in den Griff bekommen.

Aufgrund der Bohrarbeiten für das Kraftwerk war es hier zu Problemen gekommen. Aktuell müssen die Hochbehälter für die Weiler laufend durch Wasserlieferungen aufgefüllt werden. Heuer im Sommer soll endlich eine dauerhafte Lösung kommen, kündigte Herdina an. So sei geplant, künftig Trinkwasser über eine Zuleitung in die Hochbehälter zu pumpen.