Georg Dornauer Bürgermeister Sellrain
APA/EXPA/Johann Groder
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Politik

Dornauer für professionelle Sterbehilfe

Der Tiroler SPÖ-Obmann Georg Dornauer hat sich am Samstag gegenüber der Austria Presseagentur (APA) für das "Recht auf professionelle Sterbehilfe“ ausgesprochen. Er forderte eine klarere Positionierung der Bundes-SPÖ in dieser Frage.

Dornauer unterstütze die Petition „Selbstbestimmtes Sterben in Würde“ der „Österreichischen Gesellschaft für ein humanes Lebensende“ (ÖGHL), die mehr als 91.000 Online-Unterschriften erreicht habe und nun im Petitionsausschuss des Nationalrats liege. Dementsprechend erwarte er sich auch eine Unterstützung der Anliegen durch die SPÖ-Mandatare, richtete Dornauer den Bundesgenossen aus. Die Gesellschaft sei auf ihn zugekommen und habe ihn gebeten, sich für ihre Anliegen einzusetzen, so der Tiroler SPÖ-Chef.

Dornauer will Rechtssicherheit für Angehörige und Ärzte

Den Wunsch eines Schwerstkranken nach einem erlösenden Tod sollte man im Sinne der Menschenwürde respektieren, argumentierte der Tiroler Landesparteivorsitzende und mahnte Rechtssicherheit für Angehörige und Ärzte ein.

Die Debatte um Sterbehilfe war im Frühjahr neu aufgeflammt, nachdem das deutsche Verfassungsgericht das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe gekippt hatte – mehr dazu in Deutscher Höchstgericht hebt Verbot von Sterbehilfe auf (news.ORF.at, 26.2.2020)

ÖGHL will Verbot bei Verfassungsgerichtshof kippen

Das strikte Verbot der Sterbehilfe bzw. der Mitwirkung am Suizid versucht die ÖGHL zudem mithilfe von unterstützten Individualanträgen beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) zu kippen.

Vier Antragsteller – darunter zwei Schwerkranke – argumentieren, dass leidende Menschen gezwungen seien, entweder entwürdigende Verhältnisse zu erdulden oder (unter Strafandrohung für Helfer) Sterbehilfe im Ausland in Anspruch zu nehmen. Das Sterbehilfe-Verbot stand übrigens auch auf der Tagesordnung der Juni-Session des Höchstgerichts.