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Christof Lackner
Christof Lackner
Politik

Innsbruck: Sondermillion für Wirtschaft

Mit einem Sonderbudget in Höhe von 1,2 Millionen Euro will die Stadt Innsbruck der lokalen Wirtschaft helfen. Kritik kommt aber dennoch von den Innenstadtkaufleuten, weil die Stadt die Neugestaltung des Bozner Platz weiterhin nicht vorantreiben würde.

Nach den Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie stehen viele Betriebe vor der großen Herausforderung Umsatzausfälle, Kurzarbeit und offene Fixkosten zu bewältigen. Daher entschloss sich die Stadt Innsbruck ein „Corona-Nachtragsbudget“ in Höhe von 1,2 Millionen Euro zu schnüren. Das Geld sei für sinnvolle Projekte zur Ankurbelung der lokalen Wirtschaft gedacht, hieß es in einer Aussendung der Stadt.

„Eine lebendige Wirtschaft ist die Grundlage für jede Entwicklung in einer Stadt. Auch wenn die Lockerungen erste positive Effekte zeigen, braucht es jetzt verschiedene Impulse, um die Betriebe vor Ort in dieser zum Teil existenzbedrohenden Phase zu unterstützen“, so Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck).

Finanzielle Erleichterung für Gastronomiebetriebe

Hilfe wurde den Gastronomiebetrieben bereits durch das Gastgarten-Impuls-Paket der Stadt Innsbruck sowie durch das Mietenpaket der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) in Aussicht gewährt. Demnach verzichtet die Stadt in diesem Jahr unter anderem auf die Entgeltzahlungen für Gastgärten.

Aufträge für Infrastrukturprojekte der Stadt und ihren Beteiligungen sind zudem unmittelbare Impulspakete, die eine rasche und nachhaltige Wirtschaftsförderung darstellen, wurde in der Aussendung betont. So wurden unter anderem umfangreiche Sanierungsarbeiten in der Innsbrucker Altstadt vorgezogen – mehr dazu in Altstadt wird für ein Jahr Baustelle.

Lokale Wirtschaft durch Einkäufe stärken

"Auch wenn die Corona-Krise – was neue Infektionen betrifft – abflaut, bleiben die Folgewirkungen das vordringliche Thema in der Stadtpolitik“, erläutert Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Das Wirtschaftsförderungspaket werde da einen wichtigen positiven Beitrag leisten, zeigte sich Willi überzeugt. Durch das Sonderbudget sollen unter anderem die Betriebe besser mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Auto und Fahrrad erreichbar werden. Willi appellierte zudem an die Innsbrucker, durch Einkäufe vor Ort weiterhin die lokale Wirtschaft zu stärken.

Projekt „Neugestaltung Bozner Platz“ verschoben

Am Mittwoch beschloss der Innsbrucker Stadtsenat mehrheitlich einen Gestaltungsbeirat für die Neugestaltung des Bozner Platzes einzusetzen. Einen Tag später kam der Rückschlag durch den Gemeinderat, der den Punkt nicht auf die Tagesordnung setzen wollte.

Bozner Platz in Innsbruck
ORF

Diese Entscheidung stieß auf Unverständnis beim Innenstadtverein. Der Verein bemüht sich nach eigenen Angaben seit Jahren darum, diesen zentralen Platz in der Innenstadt neu zu gestalten. Wie Thomas Hudovernik, Obmann des Innenstadtvereins erklärte, fordert sein Verein eine „raschestmögliche Reparatur der Versäumnisse zur sofortigen Auslobung des Gestaltungswettbewerbs Boznerplatz. Gerade in Zeiten wie diesen, sind neue Impulse von größter Bedeutung.“