Erd- und Schuttmaterial sowie Wasser sind in die Leckgalerie eingedrungen
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Ötztalstraße: Sperre für zwei Monate

Wie das Land bekannt gab, bleibt die Ötztalstraße zwischen Zwieselstein und Untergurgl vorerst weiter geschlossen. Ein Felststurz hatte die Sperre Ende Mai nötig gemacht. Der Hang sei weiterhin in Bewegung, hieß es. Die Bevölkerung soll informiert werden.

Ein Lokalaugenschein offenbarte, dass der Hang oberhalb der Leckgalerie auf der Ötztalstraße nach wie vor in Bewegung ist. Bei einer Öffnung der Straße zwischen Zwieselstein und Untergurgl könne die Sicherheit der Bevölkerung nicht gewährleistet werden, erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nach Rücksprache mit den Landesgeologinnen und -geologen.

Sperre bleibt für acht Wochen

Am 28. Mai war eine Mure samt Felssturz auf die Leckgalerie abgegangen – mehr dazu in Straße im hinteren Ötztal bleibt gesperrt. Bereits vor einer Woche war deshalb damit begonnen worden, zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie Stützen und Wasserableitungen umzusetzen. Dennoch sei nicht von einer raschen Öffnung der Straße auszugehen, so das Land. Aus derzeitiger Sicht werde sie für die kommenden acht Wochen gesperrt bleiben.

Lokalaugenschein: Aufgrund des instabilen Hangs ist die Ötztalstraße zwischen Zwieselstein und Untergurgl vorerst weiter gesperrt
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Ein Bild vom Lokalaugenschein des instabilen Hangs

Mehr Information Anfang der Woche

Für die Bevölkerung kündigte der Bürgermeister von Sölden, Ernst Schöpf (ÖVP), für Anfang kommender Woche eine Informationsveranstaltung an, bei der die Gemeindeführung sowie Expertinnen und Experten der Abteilung Verkehr und Straße des Landes, der Landesgeologie, der Geoinformation sowie des Baubezirksamtes Imst umfassend informieren wollen: „Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern werden wir die weitere Vorgehensweise besprechen“, so Schöpf.

Die Medizin- und Lebensmittelversorgung ist indes weiterhin über eine Luftbrücke sichergestellt – mehr dazu in Luftbrücke für hinteres Ötztal. Der Landeshubschrauber stehe der Gemeinde entsprechend der Bedarfsmeldungen zur Verfügung, hieß es.

Der Hang oberhalb der Leckgalerie auf der Ötztalstraße ist nach wie vor in Bewegung
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Weitere Erdmassen drohen, abzurutschen

Erdmassen könnten abrutschen

Der Bereich der instabilen Hangmasse habe sich auf eine Fläche von 1,5 Hektar ausgedehnt. Für eine Öffnung der Straße sei es ausschlaggebend, dass ein ungehindertes und vor allem absolut sicheres Arbeiten und Passieren möglich ist. Das sei derzeit nicht der Fall, sagte am Donnerstag Landeshauptmann Platter.

Der Bereich wird von der Landesgeologie und weiteren Expertinnen und Experten überwacht. Zudem soll kommende Woche ein zusätzliches Monitoring installiert werden. So sollen weitere Erkenntnisse gewonnen werden. Parallel dazu wird ein Konzept zum Schutz und der Verstärkung der Galeriebauwerke ausgearbeitet.

Der Hang werde laufend beobachtet, es finden Erkundungsflüge und Vermessungen statt, bestätigte Landesgeologin Petra Nittel-Gärtner: "Durch die Schneeschmelze und die starken Niederschläge haben sich die Bewegungen am Hang oberhalb der Galerie verstärkt. Das heißt, dass auch größere Erdmassen auf das Galeriebauwerk bzw. die Landesstraße abzugleiten drohen, weshalb der Bereich diese Woche auch für die laufenden Arbeiten gesperrt werden musste“, erklärte sie.

Steinschlag
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Die Galerie ist derzeit nicht sicher

Notwendige Maßnahmen „von Natur vorgegeben“

Man wisse, dass dies vor allem für die Bevölkerung, deren Verbindung nach außen derzeit ausschließlich durch das Timmelsjoch besteht, eine belastende Situation ist, so Platter und Schöpf. Die Dauer der Sperre werde derzeit jedoch „von der Natur vorgegeben“. Es sei aber wesentlich, den Verkehrsweg zu erhalten. Sobald die Sicherheit auf und in der Galerie wieder gewährleistet sei, sollen die Arbeiten in vollem Maß wieder durchgeführt werden, versprach der Bürgermeister von Sölden.