Es war eine wochenlange Gratwanderung zwischen notwendiger Maßnahmen, um Infektionen zu verhindern und dem Gewähren von Besuchen, die Patienten dringend brauchen. Betroffen vom Besuchsverbot waren vor allem Patienten, die wochenlang auf Stationen lagen. An den Tiroler Patientenanwalt Birger Rudisch wandten sich mittlerweile an die 30 Angehörige, die wegen der Besuchsverbote unter hohem Leidensdruck standen und stehen.
Ein Besucher pro Tag generell erlaubt
Besuche sind nun wieder leichter möglich. Generell gilt für Tirols Krankenhäuser, dass ein Besucher pro Patient pro Tag und für maximal eine halbe Stunde erlaubt ist, wie Monika Lechleitner bestätigt. Sie ist ärztliche Leiterin der Landeskrankenhäuser Hochzirl und Natters und ärztliche Vertreterin der Tiroler Krankenhäuser in den Coronavirus-Gremien des Landes. Jeder brauche Sozialkontakt, sagt die Ärztin. Umgekehrt habe es bei stationären Patienten und Mitarbeitern auch die Sorge gegeben, durch unvorsichtiges, schrittweises Öffnen das Infektrisiko zu steigern.
Die einzelnen Krankenhäuser können, wie auch in den letzten Wochen, darüber hinaus individuelle Regelungen treffen, die Klinik Innsbruck genauso wie die Krankenhäuser Schwaz, Kufstein oder Lienz. Das Bezirkskrankenhaus St. Johann etwa sieht individuelle Regelungen für die Intensiv- und Geburtenstation vor, oder wenn psychosoziale Gründe für mehr Besuche sprechen.
Angehörige sollen sich zuvor informieren
Sehr vorsichtig werde man weiterhin zum Beispiel bei Lungenpatienten bleiben, so Lechleitner, die mehr Schutz vor Covid-19 brauchen. Bevor die Unterschiede in den Krankenhäusern zu Unklarheiten führen, wird Patientenangehörigen empfohlen, sich auf der jeweiligen Station zu informieren.