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Umwelt

Landesgebäude auf dem Energie-Prüfstand

Die Gebäude im Besitz des Landes Tirol sollen in den kommenden Jahren energietechnisch auf- bzw. umgerüstet werden. Dazu werden die Gebäude jetzt sukzessive vernetzt und können so künftig zentral überwacht werden. Die laufenden Kosten sollen sinken.

150 Gebäude sind im Besitz des Landes Tirol, bei 65 müssen laut Gesetz die jährlichen Energiebezugsdaten an die Statistik Austria übermittelt werden. Diese Daten werden derzeit noch für jedes Gebäude analog ermittelt, ein Gesamtüberblick ist derzeit nur eingeschränkt möglich, erläuterte der zuständige Landesrat Johannes Tratter (ÖVP)

Enge Kooperation mit Wasser Tirol

Für einen Gesamtüberblick sei es notwendig, dass der Wasser- und Wärmeverbrauch sowie beispielsweise Leistungdaten der Heizsysteme elektronisch mit Hilfe von Sensoren erfasst werden, so Johannes Kessler von der Abteilung Hochbau des Landes. Sämtliche Daten fließen dann in eine Software, welche die Wasser Tirol, eine Tochterfirma des Landes, mitentwickelt hat. Die Daten sind dann über Computer, Handy oder Tablet abrufbar – entweder für jedes einzelne Gebäude oder eben im Gesamtüberblick.

Bezirkshauptmannschaft BH Innsbruck-Land
Hermann Hammer
Die BH Innsbruck soll als erstes Landesgebäude vernetzt werden.

Einsparungspotential und Fehlfunktionen erkennen

Die Gesamterfassung der Gebäude soll dazu dienen, Gebäude aufzuzeigen, bei denen Handlungsbedarf besteht und die beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet werden sollen, erklärte Kessler. Auch mögliche Fehlfunktionen bei Heizungen oder Wasserleitungen könnten rascher erkannt und Folgeschäden vermieden werden.

Grundsätzlich gehe es auch darum, dass die Landesgebäude in Sachen Energieverbrauch Vorzeigeobjekte sein müssten. Schließlich wolle das Land bis 2050 energieautonom sein, so Tratter. Auch wenn etliche Gebäude des Landes energietechnisch gut aufgestellt seien, rechnet er mit einem Einsparungspotential von über zehn Prozent.

Die Jahresenergiekosten für die 65 meldepflichtigen Landesgebäude belaufen sich derzeit auf rund drei Millionen Euro. Die BH Innsbruck soll das Pilotprojekt für das Energiemonitoring der Landesgebäude werden.