Wanderer und Radfahrer auf einer Tiroler Bergstation
ORF.at/Julia Hammerle
ORF.at/Julia Hammerle
wirtschaft

Buchungslage für Sommer ist verhalten

Tirols Touristiker blicken bedingt durch das Coronavirus mit gemischten Gefühlen der Sommersaison entgegen. Die Buchungslage im Juni ist verhalten. Juli und August sind in den meisten Ferienregionen gut gebucht. Dramatisch ist die Situation aber in Innsbruck.

Offiziell dürfen ab 29. Mai Hotels und Beherbergungsbetriebe wieder Gäste empfangen. Viele Betriebe werden erst im Juli öffnen. Die angekündigte Grenzöffnung nach Deutschland und in die Schweiz gebe aber Zuversicht, sagt Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung. „Wir freuen uns auf die Möglichkeit der Betriebsöffnung. Im Juni ist die Buchungslage noch verhalten. Für Juli und August haben wir eine gute Buchungslage. Ich bin zuversichtlich, dass dann auch der Herbst trotz der Pandemiesituation ein gutes Ergebnis bringt“.

Zwei Wanderer überqueren auf einem Weg einen Bach.
TVB Paznaun – Ischgl
Neben österreichischen Gästen setzen Tirols Touristiker in diesem Sommer besonders auf die Märkte Deutschland und Schweiz.

Traditionell seien die Ferienregionen im Unterland im Sommer besser gebucht als im Oberland, so Phleps. Das habe aber nichts mit dem Coronavirus zu tun, das sei auch davor schon so gewesen, sagte der Geschäftsführer der Tirol Werbung.

Viele Urlauber warten noch ab

In der Tourismusregion Wilder Kaiser war der Sommer 2020 bereits im Winter gut gebucht, sagt Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Wilder Kaiser. Stornierungen habe es im April, Mai und Juni gegeben. „Für Juli und August können wir keine erhöhten Stornierungswellen feststellen. Da warten die Leute ab und wollen ihren Urlaub auch wahrnehmen“, so Krösslhuber.

In St. Anton am Arlberg startet die Sommersaison Anfang Juli. „Wir haben viele Absichtserklärungen von Stammgästen, dass sie kommen möchten und wir haben auch Buchungen. Ganz genau abzuschätzen, wie die Buchungslage im Vergleich zum letzten sehr guten Sommer ausschaut, ist derzeit schwer“, sagte Tourismusverbandsdirektor Martin Ebster. Er rechnet damit, dass die Buchungen noch kurzfristiger sein werden als bisher.

Zwei Wanderer am Weg im Kaisergebirge Wilder Kaiser
Tirol Werbung / Schwarz Jens
Viele Menschen wollen auf Urlaub fahren, sagen Touristiker. Wichtige Themen für die Gäste seien dabei Sicherheit und auch die Stornobedingungen.

Dramatische Lage im Städtetourismus

In Innsbruck sehe die Buchungslage schlecht aus, sagt Tourismusdirektorin Karin Seiler. Demnach gibt es Betriebe, die derzeit gar keine Buchungen haben und zwar bis Ende des Jahres. „Der Sommer ist die wichtigste Zeit. Wir machen sechzig Prozent der Nächtigungen im Sommer. Wir rechnen jetzt für die Monate Juni, Juli und August mit einem Minus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so die Tourismusdirektorin.

Etwas besser sehe es in der Ferienregion rund um Innsbruck aus. Da würden jetzt immer mehr Anfragen herein kommen, etwa im Mittelgebirge, am Mieminger Plateau aber auch im Sellraintal, sagt Karin Seiler. Viele Gäste würden jetzt die Natur und die Weite suchen, daher setze man beim Marketing stark auf Naturbilder. Problematisch sei, dass derzeit viele Motive für einen Städteurlaub wegfallen würden, so die Tourismusdirektorin. Viele Gäste seien letztes Jahr wegen Kultur- oder Sportveranstaltungen gekommen. Diese finden derzeit nicht statt.

Goldenes Dachl in Innsbruck
Tirol Werbung / Marshall George
In Innsbruck sieht die Buchungslage für den Sommer derzeit sehr schlecht aus.

Angebote für Kurzurlauber

Neben der schönen Natur rund um die Landeshauptstadt setzt man beim Innsbrucker Stadttourismus auf Angebote, die die Geldbörse der Gäste schonen sollen. Bereits ab einer Übernachtung bekommt jeder Gast die Innsbruck Card light, die unter anderem die kostenlose Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt sowie den Zutritt zu Museen und dem Alpenzoo ermöglicht, so Karin Seiler. Ab drei Übernachtungen sei die Nutzung der Bergbahnen kostenlos.