Logos von Freizeitticket, Regio Card und Snow Card
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Wirtschaft

Kartenverbünde feilen an Lösungen

Wegen der Pandemie haben die Kunden der Kartenverbünde Regio Card, Snow Card und Freizeitticket das Angebot seit Mitte März nicht nutzen können. Während Freizeit Ticket und Regio Card noch nicht sagen können, wie eine mögliche Entschädigung aussieht, steht sie bei der Snow Card seit Montag fest.

Das Angebot der Freizeit-Kartenverbünde ist umfangreich. Es beinhaltet neben vielen Skigebieten, unter anderem auch Eislaufplätze, Museen und Schwimmbäder. Die vorzeitige Schließung der Freizeitbetriebe mit 15. März bedeutete für alle Betroffenen massive Einschnitte.

Wie hoch sich der entstandene Schaden für die Seilbahnbranche beläuft, konnte zum damaligen Zeitpunkt Obmann Franz Hörl nicht genau beziffern, er sprach jedoch von Verlusten zwischen 180 und 200 Millionen Euro pro Woche. Das sei eine noch nie dagewesene Katastrophe, so Hörl – mehr dazu in Alle Hotels ab 15. März gesperrt.

Wintersporler stehen vor Liftkassen
APA/Jakob Gruber
Am 15. März endete heuer die Wintersaison im Tourismus

Snow Card bleibt bis zum 2. August gültig

Auf der einen Seite waren die Unternehmer von den zwangsweisen Schließungen betroffen, auf der anderen Seite stehen die Kunden der drei Tiroler Kartenverbünde, die seitdem das Angebot nicht in Anspruch nehmen konnten.

Während es sich bei den zwei Kartenverbünden Regio Card und Freizeitticket um Ganzjahresangebote handelt, ist die Snow Card ausschließlich für den Wintersport konzipiert. Da die Wintersaison mit Mitte März beendet wurde, könne man hier nun den Kunden eine Entschädigung anbieten, erklärte Hansjörg Kogler, Sprecher der Snow Card. Die rund 26.000 Besitzer der Snow Card können ihre Karte bis zum 2. August benutzen und damit am Kaunertaler bzw. Hintertuxer Gletscher auch wieder Ski fahren – mehr dazu in Skifahren in Tirol bald wieder möglich.

Gültigkeit

Die Regio Card und das Freizeitticket gelten von 1. Oktober bis 30. September.

Beim Freizeitticket und Regio Card sei die Situation komplizierter, da noch nicht verlässlich absehbar sei, wann alle Partnerunternehmen wieder aufsperren können und ob das Angebot dann wieder in vollem Umfang zur Verfügung stehe, betonten Vertreter der beiden Verbünde.

Saisonverlängerung oder nächste Karte wird günstiger

Als Vertreter der Regio Card erklärte Andreas Perberschlager, Geschäftsführer der Schiregion Hochoetz, dass die 25 im Verbund vertretenen Seilbahnunternehmen in den nächsten Wochen ein Angebot für die knapp 16.000 Inhaber einer Regio Card erstellen wollen. Noch könne er nicht sagen, wie dieses genau aussehen werde, so Perberschlager. Aber es gebe die Überlegung einer Vergünstigung beim Kauf einer Regio Card für das nächste Jahr oder eine Verlängerung der Karte in diesem Jahr.

Auch Thomas Schroll, Geschäftsführer der Innsbrucker Nordkettenbahnen und Vorsitzender des Freizeittickets, bat seine 63.000 Kunden noch um etwas Geduld. Anfang Juli werde es auch beim größten Kartenverbund Tirols so weit sein, dass man den Kunden eine Entschädigung bzw. ein Angebot in Aussicht stellen könne. Aktuelle Kunden des Freizeittickets werden eine Ermäßigung beim Kauf der nächsten Karte erhalten, so Schroll.

Treueprämie für VVT-Kunden

Bereits Anfang April stellte LHStvin Ingrid Felipe (Grüne) für die Stammkunden des Verkehrsverbundes Tirol (VVT), die das Angebot einige Zeit nicht nutzen konnten, eine Treuprämie in Form eines zehnprozentigen Nachlasses auf die nächste Jahreskarte bzw. in Höhe von 20 Prozent bei Semestertickets von Studenten in Aussicht – mehr dazu in 53 Mio. Euro zusätzliche Landeshilfe.