Felix Mitterer
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Kultur

Ischgl für Mitterer Stoff für neue Piefke-Saga

Felix Mitterer arbeitet nach der Causa Ischgl an einem fünften Teil der „Piefke-Saga“. „Das müssen wir einfach machen. Ich arbeite bereits an einem Expose“, so der Tiroler Autor im Interview mit der APA. Die Darsteller des Fernsehklassikers wären sicher dabei, so Mitterer.

Der Wunsch nach einem weiteren Teil der Erfolgsserie „Piefke-Saga“ sei mehrfach an ihn herangetragen worden. Nach dem, was da in einigen Tiroler Tourismusorten passiert sei, müsse eine Fortsetzung einfach sein, meinte der Autor in Anspielung auf die Coronavirus-Fälle dort. Er hoffe, dass der ORF an Bord sein werde. „Die Darsteller leben ja noch, die wären jedenfalls mit Begeisterung wieder dabei“, so Mitterer. Er habe inzwischen viele Informanten in den Tiroler Dörfern. „Wenn wo etwas passiert, erfahre ich es. Das war früher viel schwieriger“, sagte er. Er sei guten Mutes, dass sich das Projekt realisieren lässt.

Kritik an mangelnder Unterstützung für Kunstschaffende

Schockiert zeigte sich der Schriftsteller über die Behandlung der Kunst- und Kulturschaffenden in der Coronavirus-Krise. Die Regierungen Mitteleuropas hätten der Branche viel zu spät geholfen. „Wahnsinn, dass das alles so unglaublich spät daherkommt“, so Mitterer über die Hilfen. Es zeige sich, dass der Stolz auf das Kulturland Österreich nur ein Fähnchen am Stock sei.

Mitterer selbst ist durch den Ausfall von Lesungen und Theateraufführungen betroffen. So fällt wegen der Absage der Tiroler Volksschauspiele das Stück „Verkaufte Heimat: Bombenjahre“, die Fortsetzung seiner Südtiroler Familiensaga, aus, ebenso die nun auf 2021 verschobene Uraufführung von „Don Quichote“. „Das trifft einen schon hart. Aber viele Künstler hat es noch härter getroffen“, so Mitterer. „Ich selbst habe ja meinen Roman – lesen kann man ja immer – und werde meinen Kinofilm haben.“ (Anm.: Sein Einsiedlerstück „Märzengrund“ wird von Adrian Goiginer verfilmt.) Er habe damit ein „Riesenglück“. „Ich sitze eh daheim und schreibe. Man kann halt nicht rausgehen und seine Liebsten umarmen, das tut schon weh“, sagte Mitterer.

Anthropologisch inspirierte Geschichte

Über sein Buch „Keiner von Euch“, das am 19. Mai im Haymon Verlag erschienen ist, meinte er: „Es ist mein erster Roman und auch mein letzter.“ In dem Roman geht es um das Leben des afroösterreichischen Kammerdieners Angelo Soliman. Zu einem Roman habe er sich entschlossen, „weil ich Haymon auch einmal eine Prosa versprochen habe“, was er nun nach seiner Autobiografie „Mein Lebenslauf“ (2018) eingehalten habe.

Einen weiteren Roman will Mitterer nicht schreiben. Er habe zwar schon Überlegungen angestellt zum Lawinenunglück von Galtür, „ich hab mir ja so vieles vorgenommen, aber das werd ich wohl nicht mehr machen“. Andererseits, „sag niemals nie“, denn derzeit sei die Stimmung ja eher depressiv, doch die Coronavirus-Krise werde vorbeigehen, „und dann wird man sehen“.

Für die Austria Presse Agentur sprach Angelika Grabher-Hollenstein mit Felix Mitterer.