BBT Baustelle Mauls (Italien)
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Verkehr

BBT könnte sich um Jahre verzögern

Laut dem Rechnungshof könnte sich die Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels (BBT) weiter verzögern. Der Rechnungshof spricht jetzt von Anfang 2030, wobei mögliche Effekte der Coronavirus-Krise noch nicht berücksichtigt sind.

Sollten Risiken beim Rohbau, bei der Ausrüstung und der Inbetriebsetzung schlagend werden, könnte es zu dieser Verzögerung kommen, so die Rechnungshofprüfer in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.

Uneinigkeit in Fragen der Bahntechnik

In der vorgelegten Überprüfung war von „Verzögerungen beim Bauprogramm“ die Rede. Unterschiedliche Positionen der italienischen und der österreichischen Bahn zur bahntechnischen Ausrüstung seien unter anderem dafür ausschlaggebend. „Die Bauprogramme der Jahre 2016 und 2018 wurden nicht durch den Aufsichtsrat genehmigt“, hieß es. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Brennerbasistunnelgesellschaft BBT SE die geplante Inbetriebnahme bereits von Ende 2027 auf Ende 2028 verschoben hatte. Weitere mögliche Verzögerungen wegen der Coronavirus-Krise seien nicht berücksichtigt worden, da die Prüfung vor Ausbruch der Pandemie stattfand.

Portal der Tunnelbaustelle für den Brennerbasistunnel
ORF
Derzeit ist fraglich, wann die ersten regulären Züge durch den Tunnel rollen

Das Mammutprojekt war in jüngerer Vergangenheit wiederholt in die Negativschlagzeilen geraten. So führte etwa ein Rechtsstreit um die Vergabe des größten Bauloses Pfons – Brenner zu einer Verzögerung. Auch Streitigkeiten zwischen den beiden früheren Vorständen wurden publik. Inzwischen kam es zu einer Neubesetzung.

Kosten von über neun Milliarden

Mit der Einmündung in die bestehende Eisenbahnumfahrung Innsbruck wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel zwischen Innsbruck und dem Südtiroler Franzensfeste nach Angaben von ÖBB und BBT SE mit 64 Kilometern „die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt“. Die Baukosten wurden zuletzt mit 9,3 Milliarden Euro beziffert.