Luftaufnahme von Ischgl
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Coronavirus

Unklarheit über Weitergabe von Warnung

Das Gesundheitsministerium soll laut einem Bericht des „Standard“ Coronavirus-Warnungen aus Deutschland, Kroatien, Großbritannien, den Niederlanden und Dänemark in Sachen Ischgl und Co. nicht an Tirol weitergeleitet haben. In einer Stellungnahme weist das das Ministerium zurück.

Warnungen jener Länder über das Frühwarnsystem EWRS hätten von 9. bis 13. März das Gesundheitsministerium erreicht. Dänemark sandte etwa am 13. März sogar noch eine detaillierte Auflistung von 283 mit dem Coronavirus infizierten Urlaubsheimkehrern aus österreichischen Wintersportgemeinden. Allein 184 davon kamen aus Ischgl, 60 aus St. Anton am Arlberg, hieß es in dem Bericht.

Tirols Landesamtsdirektor Herbert Forster hatte bereits am Donnerstag – nachdem via Online-„Standard“ von zahlreichen EWRS-Warnungen an Österreich die Rede war – erklärt, dass die Meldungen jener Länder in besagtem Zeitraum dem Bundesland nicht vorlagen.

Stellungnahme des Gesundheitsministeriums

In einer Stellungnahme des Gesundheitsministeriums heißt es am Freitag, dass zwischen 3. März und 14. März 21 Meldungen aus Belgien, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Norwegen und den Niederlanden mit konkreten Daten und Hinweisen zu bestätigten Covid 19-Fällen beziehungsweise Kontaktpersonen an die Tiroler Gesundheitsbehörden weitergeleitet worden seien. „Alle für die Arbeit des Kontaktpersonenmanagements der Tiroler Behörden relevanten internationalen Informationen wurden den Tiroler Behörden weitergeleitet“, steht in der Stellungnahme.

SPÖ und FPÖ für Untersuchungsausschuss im Parlament

Für SPÖ-Chef Georg Dornauer wird das Behördenversagen immer deutlicher. Für ihn führt an einem Untersuchungsausschuss auf Bundesebene kein Weg vorbei. Auch Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger verweist auf die Wichtigkeit eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Corona-Pandemie in Österreich und speziell in Tirol.