Bar Kitzloch in Ischgl, Paznaun
APA/JAKOB GRUBER
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Politik

Zahlreiche EU-Warnungen zu Ischgl

Drei Tage nach der ersten Warnung aus Island haben am 8. März die Dänen Covid-Verdachtsfälle über das Frühwarn-und Reaktionssystem EWRS an Österreich gemeldet. Als Hotspot wurde die Ischgler Bar „Kitzloch“ vermutet.

Über die Warnung aus mehreren EU-Ländern hat „Der Standard“ in seiner online-Ausgabe berichtet. Das Land Tirol bestätigte die Recherchen in einer Stellungnahme am Donnerstag nur zum Teil.

„Der Standard“ bezieht sich in seinem Bericht auf den Blogger Kurt Krickler, der über das dänische Informationsfreiheitsgesetz Einblick über den Mailverkehr zwischen Dänemark und Österreich sowie Innsbruck und Wien bekam. Laut Mailverkehr bestätigte die Tiroler Landes-Sanitätsdirektion der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gegenüber, dass elf der Kitzloch-Mitarbeiter angegeben hatten, zum Teil bereits seit Februar unter grippeähnlichen Symptomen gelitten zu haben.

Landesamtsdirektor: Informationen decken sich

„Die recherchierten Inhalte zum Barkeeper des Kitzloch und seinen MitarbeiterInnen, die im Zuge des Contact-Tracing am 7. März und am 8. März in Ischgl im Detail befragt wurden, decken sich mit den Informationen des Landes Tirol“, heißt es dazu in der Aussendung von Landesamtsdirektor Herbert Forster, Leiter des Tiroler Einsatzstabes. Deshalb habe man auch einen Aufruf an Gäste des Kitzloch gemacht. Die Tiroler Behörden hätten dann umgehend weitere Nachforschungen mithilfe der AGES und der dänischen Behörden angestellt. Die Bar wurde am 9. März geschlossen.

Aufruf sich zu melden

Das Land Tirol verschickte am 8. März eine Aussendung an die Medien. In diesem Aufruf wurden alle Personen, die zwischen 15. Februar und 7. März die Bar besucht hatten, aufgefordert, sich bei der Gesundheitshotline 1450 zu melden. In dieser Aussendung hieß es aber auch: „Eine Übertragung des Corona-Virus auf Gäste der Bar ist aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich.“

Warnungen auch aus anderen Ländern

Über EWRS haben, so der Standard, aber auch Deutschland, Kroatien und Großbritannien Österreich über Fälle in Ischgl und anderen österreichischen Skiorten gewarnt. Diese Informationen habe man in Tirol nicht bekommen, hieß es in der aktuellen Stellungnahme von Forster. Tirol verwies auf die Zuständigkeit des Gesundheitsministeriums.