Schwarzes Schaf liegt tot am Waldboden
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Chronik

Tote Schafe: Bauer vermutet Wolfsrisse

In Matrei in Osttirol hat ein Bauer Montagfrüh zwei seiner Schafe schwer verletzt im Gelände gefunden. Der Bauer geht davon, dass sie ein Wolf gerissen hat und fordert die Entnahme des Tieres. Aus dem Zillertal kommt die Forderung, den Schutzstatus des Wolfes zu senken.

Im Zedlacher Paradies oberhalb von Matrei in Osttirol hat Bauer Johannes Wibmer Montagfrüh zwei seiner Schafe im Gelände gefunden. Er geht davon aus, dass sie von einem Wolf gerissen wurden, da er auf dem Weg „eindeutige Wolfsspuren“ gefunden habe. Zwei weitere Schafe seien noch spurlos verschwunden. Er begreife nicht, dass der Artenschutz über dem Tierschutz steht, so der entsetzte Bauer, und fordert die Entnahme des Tieres. „Bei uns haben sie keinen Platz“, so Wibmer.

Drei Personen stehen im Wald neben totem Scheckschaf
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Die geschockten Schafbesitzer neben einem der gerissenen Tiere

Die beiden verletzten Schafe mussten getötet werden und werden im Verlauf des Tages vom Amtstierarzt begutachtet. Dabei werden auch DNA-Proben genommen, um zu klären, ob die Risse einem Wolf zuzuordnen sind.

DNA-Analyse liegt noch nicht vor

Am 3. Mai wurde in Matrei in Osttirol ein Wolf dabei beobachtet, wie er durchs Siedlungsgebiet spazierte. Bürgermeister Andreas Köll (ÖVP) forderte daraufhin die Entnahme des Tieres. Von Seiten des Landes hieß es, dass das Tier augenscheinlich nicht aggressiv sei – mehr dazu in Osttirol: Aufregung wegen Wolfssichtung. Am 6. Mai wurden dann in Matrei bereits zwei tote Schafe gefunden. Die Ergebnisse der DNA-Analyse dieser gerissenen Tiere liegen noch nicht vor.

Land empfiehlt Elektrozaun oder aufstallen über Nacht

Das Land empfahl damals und empfiehlt auch weiterhin den Schaf- und Ziegenhaltern, ihre Tiere mit Elektrozäunen mit einer Spannung von mindestens 3.000 bis 3.500 Volt zu schützen oder über Nacht in den Stall zu bringen. Die selbe Empfehlung erging an die Tierhalter in Bruck im Zillertal, als dort am Freitag ein Wolf gesichtet und fotografiert wurde – mehr dazu in Wolf im Zillertal fotografiert.

Die beiden ÖVP-Nationalratsabgeordneten Hermann Gahr und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger forderten daraufhin am Montag eine Gesetzesänderung, damit der Schutzstatus des Wolfes gesenkt wird. Sonst würden in wenigen Jahren Wölfe flächendeckend in Österreich heimisch sein und auch für die Allgemeinheit zur Gefahr, sind sich die beiden Nationalratsabgeordneten sicher. Vor allem für Landwirtschaft und Tourismus werde der Wolf zur Gefahr, denn „die Almwirtschaft, wie wir sie jetzt kennen“, werde es dann nicht mehr geben.