Arbeiter in Chemiebetrieb
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Wissenschaft

Neues Mittel im Test an CoV-Patienten

In Tirol wird ein neues Medikament bei Covid-19-Patienten getestet. Die Medizinische Universität Innsbruck hat die Substanz gemeinsam mit einer burgenländischen Pharmafirma entwickelt.

Ob das neue Mittel gegen Covid-19 hilft, ist noch unklar, aber eine gewisse Hoffnung besteht: Es handelt sich um ein unscheinbares, weißes Pulver mit der Bezeichnung N-Chlortaurin oder NCT. Es wird mittels eines Inhalators in die Lunge eingeatmet und soll dort Viren und Bakterien abtöten. Das Immunsystem des Menschen stellt diese Substanz selbst her, etwa wenn der Körper durch eine Erkältung angegriffen wird.

Tötet verschiedene Krankheitserreger ab

Der Forschungsleiter von Sanochemia Jószef Gungl erklärt, das Mittel habe eine allgemeine starke Aktivität gegen alle Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Einzeller. Die Substanz bekämpfe einerseits Krankheitserreger und habe andererseits auch eine entzündungshemmende Wirkung.

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Im Burgenland wird die in Innsbruck benötigte Substanz produziert

Forschern an der Medizinischen Universität Innsbruck ist es bereits vor rund 20 Jahren gelungen, den körpereigenen Stoff NCT im Labor nachzubilden. Für die nun bevorstehenden Tests hat die Pharmafirma Sanochemia in Neufeld die benötigten Mengen N-Chlortaurin hergestellt.

Studie soll mehr Klarheit bringen

Die Universität bremst ausdrücklich die Erwartungen. Der leitende Wissenschaftler Markus Nagl will sich erst äußern, wenn offizielle Ergebnisse vorliegen. Die Produktionsleiterin von Sanochemia Beate Fälz erklärt, Nagl mache eine klinische Studie, für die er eine ausreichende Menge der Substanz brauche. Diese habe man gemeinsam mit ihm entwickelt und könne man in den Mengen, die er brauche, herstellen.

Nun wird das mögliche Medikament an der Universität an Covid-19-Erkrankten getestet. Hat die Studie Erfolg, hofft Sanochemia, den Wirkstoff in Zukunft für die weltweite Verwendung herstellen zu können.