Thomas Dreßen, Kitzbühel, Sieger 2018
APA/Roland Schlager
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Sport

Deutsche Skiasse: Kein Training in Tirol

Von Oberstdorf aus können Deutschlands Skirennläufer die Tiroler Berge sehen, in drei Autostunden ist man normalerweise an den Gletschern in Sölden oder im Kaunertal. Dort haben die Alpin-Trainings der ÖSV-Asse begonnen. Die Deutschen sind hingegen weiter zum Trockentraining verdammt.

„Wir hängen hier ein bisschen in der Luft“, sagte der deutsche Alpin-Chef Wolfgang Maier, „da wir für unsere Vorbereitung im hohen Maße auf Schnee angewiesen sind.“ Wann Thomas Dreßen, Viktoria Rebensburg, Stefan Luitz und Co. wieder auf Schnee üben können, ist unklar. Auf die Zugspitze, die einzige Alternative in Deutschland, dürfen sie derzeit nicht. Aus Österreich sei dem Deutschen Skiverband (DSV) jedoch bereits signalisiert worden, dass womöglich auch ausländische Profisportler auf die Gletscher in Tirol dürften.

Hannes Reichelt, Vincent Kriechmayr und Andreas Puelacher
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Die ÖSV-Herren trainieren seit Dienstag in Sölden und im Kaunertal.

Grenzübertritte sind das Problem

Die Krux aber liegt in den aktuellen, deutschen Quarantäne-Regeln bei Grenzübertritten. „Sollten wir in Sölden oder Hintertux trainieren können, wissen wir aktuell nicht, wie es dann nach der Rückkehr mit den Quarantänevorschriften aussieht. Ob wir dann zwei Wochen in die Isolation müssen oder nicht?“, erklärte DSV-Chef Maier der Deutschen Presse-Agentur. „Zu den Themen äußert sich niemand im Detail.“

Abfahrts-Ass Dreßen und einige Coaches wohnen in Österreich. Sie könnten deshalb solche Isolationsmaßnahmen umgehen. Pläne für ein Gasttraining von Dreßen im ÖSV-Team gebe es aktuell aber nicht. Die Italiener dürfen im Juni exklusiv den Gletscher am Stilfser Joch nutzen. Ein Hotel hoch oben auf dem Berg öffnet nur für die Mannschaft und die Lifte im Stelvio-Gebiet fahren dann ausschließlich für das Team.

Trainingsrückstand noch aufzuholen

Von Wettbewerbsverzerrung will Maier noch nicht sprechen. Sollte sich der Trainingsrückstand auf wenige Woche beschränken, sei das aufzuholen. „Im Augenblick spielt hier eher die psychologische Komponente eine Rolle: Die einen dürfen Skifahren, die anderen nicht.“ Seine Athleten machten aktuell das Beste aus der Lage.