1,3 Millionen Festmeter Schadholz haben das Sturmtief Vaia im Oktober 2018 und die starken Schneefälle im Jänner und November 2019 in Tirols Wäldern verursacht. Hauptbetroffen ist Osttirol mit mehr als einer Million Festmetern Schadholz. Etwa die Hälfte des Windwurf- und Schneebruchholzes wurde bereits aus dem Wald gebracht.
Nun gelte es zumindest in den Lagen bis 1.000 Meter Seehöhe das restliche Holz entweder bis Ende Juni aus dem Wald zu bringen oder es so zu behandeln, dass sich der Borkenkäfer nicht vermehren könne, so Landesforstdirektor Josef Fuchs.
Lager der Sägewerke sind voll
Eine große Herausforderung sei auch, dass sich der Holzmarkt aufgrund der Coronakrise in einer schwierigen Lage befinde, so Fuchs: „Die Coronakrise hat einen unmittelbaren Einfluss, weil die Sägewerke ihre Produkte nicht mehr im gewohnten Ausmaß absetzen können und deshalb ihre Lager voll sind. Dadurch ist der Holzfluss vom Wald zum Sägewerk unterbunden.“
Nasslager soll in Ainet errichtet werden
Um rund 60.000 Kubikmeter Holz zumindest zwischenlagern zu können, wird in Ainet in Osttirol ein Nasslager errichtet, um das geschälte Holz zu schützen, erklärt Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP): „Dort wird das Holz beregnet, damit es seine Qualität hält und auch weiterhin am Holzmarkt verkauft werden kann.“ Mit der Errichtung des Lagers soll so schnell wie möglich begonnen werden, so der Landesforstdirektor. Das Behördenverfahren laufe, man rechne mit Baubeginn Mitte Mai und Bauende Ende Mai.
Angst vor dem Borkenkäfer
Die Gefahr durch den Borkenkäfer sei heuer aufgrund des warmen Wetters groß, es drohe ein „massiver Befall“. Mit dem Finanzpaket werden deshalb auch weitere Maßnahmen unterstützt, um den Borkenkäfer hintanzuhalten. So werden die Bäume im Wald entrindet, damit sich der Käfer nicht zwischen Rinde und Holz einnisten und dort vermehren kann. Auch Fangbäume, die dann aus dem Wald abtransportiert werden, wenn sich der Borkenkäfer in ihnen angesiedelt hat, sollen vermehrt eingesetzt werden, außerdem Pheromonfallen.
Geisler appellierte zudem an die Sägeindustrie, auf Holzimporte zu verzichten und stattdessen heimisches Holz zu kaufen. Für die Wiederaufforstung der zerstörten Waldflächen vor allem im Schutzwald kommen verstärkt Mischbaumarten wie Tanne, Lärche, Ahorn und Buche zum Einsatz, da sie besser mit dem sich verändernden Klima zu Recht kommen.