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Politik

MCI-Rektor: Schaden durch Neubau-Hickhack

Der Rektor des Management Center Innsbruck, Andreas Altmann, sieht durch politische Querelen, juristische Streitigkeiten und die Verzögerung des benötigten Neubaus einen massiven Schaden für die Hochschule. Altmann forderte am Sonntag, dass das Projekt endlich umgesetzt wird.

MCI-Rektor Andreas Altmann
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Andreas Altmann ist seit acht Jahren Rektor der Hochschule MCI in Innsbruck, zuvor war er seit der Gründung der Bildungsinstitution Geschäftsführer der Träger-GmbH

Das Land Tirol hatte vor mehr als eineinhalb Jahren die Vorbereitungen für den Neubau gestoppt, weil es eine Kostenexplosion befürchtete. Von den ursprünglich vorgesehenen 80 Millionen Euro waren die Schätzungen für das Projekt im Zuge der Planungen auf mehr als 130 Millionen gestiegen. Es folgte ein Rechtsstreit samt Vergleich mit dem beauftragen Architektenbüro – mehr dazu in MCI-Neubau: Land stimmt Vergleich zu. Die Nachwehen sorgten zuletzt auch in der Innbrucker Stadtpolitik für Turbulenzen, weil die Stadt mit einer geplanten Bus-Tiefgarage und der Neuerrichtung des Sportplatzes auf dem Areal beim Hofgarten ebenfalls betroffen war – mehr dazu in Innsbruck nimmt teuren MCI-Vergleich an.

Der MCI-Rektor will, dass das Hin und Her endlich ein Ende hat. In einer Aussendung verlangte er: „Schluss mit den politischen Streitereien und juristischen Auseinandersetzungen“. Die Hochschule, die aktuell auf mehrere Standorte in Innsbruck verteilt ist, benötige den Neubau dringend. Mit jeder Verzölgerung seien finanzielle Nachteile für das MCI verbunden, verwies Altmann auf die Mieten in Millionenhöhe, auf „verlorene Investitionen“ in die angemieteten Gebäude und auf die Erschwernisse aufgrund der Verteilung der Hochschule über die Stadt. Das gehe auch zu Lasten der Steuerzahler, kritisierte Altmann. Das Geld würde vom MCI dringend für andere Dinge gebraucht und könnte in Tirol in der aktuell schwierigen Zeiten auch sinnvoller eingesetzt werden.

MCI Innsbruck
Hermann Hammer
Die MCI-Hochschule ist derzeit auf mehrere Standorte in Innsbruck verteilt

Imageschaden im internationalen Wettbewerb befürchtet

Der MCI-Rektor sah in den Diskussionen und den Verzögerungen rund um den Neubau auch einen Rückschlag im Wettbewerb um die besten Köpfe und Ideen. Das Siegerprojekt für den MCI-Neubau wurde bereits Ende 2016 präsentiert, derzeit arbeitet das Land an einer Neuausschreibung. Eine Fertigstellung wurde vor einem halben Jahr für 2024 in Aussicht gestellt – mehr dazu in Fahrplan für MCI-Neubau steht. Zu den Trägern des MCI gehören neben Universität Innsbruck, Industriellenvereinigung, Wirtschafts- und Arbeiterkammer vor allem das Land Tirol selbst und die Stadt Innsbruck.

„Wir verlieren im In- und Ausland an Glaubwürdigkeit“, so Altmann. Seit Jahren werde den mittlerweile 3.400 Studierenden eine „zeitnahe Realisierung“ für das neue MCI-Gebäude versprochen. Dagegen sei der Neubau immer noch in weiter Ferne. „Unsere Kooperationspartner in Wissenschaft und Wirtschaft schütteln nur noch den Kopf“, fasste der MCI-Chef das negative Bild aus seiner Sicht zusammen. Die Verantwortlichen in der Politik sollten die endlosen Debatten deshalb beenden und das MCI-Projekt umgehend verwirklichen.