Starker Motorradverkehr am Hahntennjoch
Transitforum Austria-Tirol
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Verkehr

Motorradlärm: Die Ruhe vor dem Sturm

Das Transitforum Tirol und die Interessengemeinschaft Xund’s Lechtl befürchten, dass die Motorradlärmstudie des Landes ohne spürbare Konsequenzen bleibt. Ein Verbot für besonders lärmstarke Motorräder ist zwar geplant, das würde aber nur ganz wenige betreffen und sei ein Placebo-Verbot, meinen die Bürgerrechtler.

Vor knapp einem Jahr präsentierte das Land Tirol die Motorradlärmstudie für das Außerfern. Ein Großteil der 570 befragten Personen fühlt sich demnach vom Motorradlärm beeinträchtigt. Das Land Tirol kündigte daraufhin Maßnahmen zur Reduzierung des Motorradlärms an.

Dezibel-Beschränkung ist geplant

In den kommenden Wochen will Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) eine Verordnung zum Motorradverkehr im Land präsentieren. Diese soll eine „spürbare Verbesserung der Lärmsituation“ bringen, heißt es aus dem Büro der Verkehrslandesrätin. Details werden noch nicht verraten. Geplant sei aber unter anderem eine Dezibel-Beschränkung.

Xund’s Lechtl: „Lärmbeschränkung trifft nur ganz wenige“

Durchgesickert ist bisher, dass es für Motorräder, die lauter als 95 Dezibel sind, ein Fahrverbot geben soll. Das würde aber nur fünf bis sieben Prozent aller zugelassenen Motorräder betreffen, meint Reinhard Oberlohr von der Interessensgemeinschaft „Xund’s Lechtl“. Aus dem Büro von Verkehrslandesrätin Felipe heißt es dazu, dass es unterschiedliche Methoden zur Lärmmessung gäbe. Messungen während der Fahrt und Standmessungen. Je nachdem seien mehr oder weniger Motorräder betroffen. Wie viele von der geplanten Verordnung tatsächlich betroffen sind, könne derzeit noch nicht gesagt werden.

Lärmmessung Motorrad Dezibel
ORF Vorarlberg
Messung des Fahrgeräusches

Transitforum fordert Fahrverbote

Fritz Gurgiser vom Transitforum fordert Fahrverbote anstatt Dezibel-Beschränkungen. An Spitzentagen seien bis zu 5.000 Motorradfahrer am Hahntennjoch unterwegs. Das sei für die Menschen unzumutbar. „Die Behörden haben dafür zu sorgen, die Bevölkerung von Gefahren und Belästigungen, insbesondere durch Lärm, Geruch oder Schadstoffe zu schützen“, meint Gurgiser.