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Chronik

Abwasserverband als Betrugsopfer

Der Abwasserverband Zirl und Umgebung ist Opfer eines sogenannten CEO- oder Geschäftsführerbetrugs geworden. Über eine gefälschte E-Mail konnten die unbekannten Täter die Überweisung von einigen 10.000 Euro auf ein ausländisches Konto erreichen.

Laut Polizei war eine „Organisation“ von dem Betrug betroffen. Der Obmann des Abwasserverbands, der Zirler Bürgermeister Thomas Öfner, bestätigte gegenüber dem ORF Tirol, dass es ein Problem gebe. Man habe die Polizei eingeschaltet und weitere Schritte eingeleitet. Darüber hinaus wollte Öfner zu dem mutmaßlichen Betrugsfall keine Stellungnahme abgeben.

Abwasserverband Zirl
zeitungsfoto.at
Der Abwasserverband Zirl und Umgebung

Betrug flog nach zweitem E-Mail auf

Beim CEO-Trick handelt es sich um eine Betrugsmasche, mit der bereits mehrere Firmen in Tirol geprellt wurden. Dabei werden Mitarbeiter über eine gefälschte Mail, die scheinbar vom Chef kommt, angewiesen, Überweisungen vorzunehmen. Beim jüngsten Fall in Zirl war am Montag in dem fingierten Mail an eine Mitarbeiterin des Abwasserverbands von einer offenen Rechnung die Rede, die beglichen werden müsse. Daraufhin wurde ein mittlerer, fünfstelliger Euro-Betrag überwiesen.

Nachdem am Mittwoch ein weiteres, fast identes E-Mail beim Abwasserverband eingetroffen war, flog der Betrugsfall auf. Nach Rücksprache mit dem Chef wurde klar, dass er die Überweisung nicht angeordnet hatte. Dem Abwasserverband gehören neben Zirl noch die Gemeinden Flaurling, Polling, Pettnau, Hatting, Inzing, Reith bei Seefeld, St. Sigmund, Gries im Sellrain, Sellrain, Ranggen, Oberperfuss, Unterperfuss und Kematen an.

Polizei warnt immer wieder vor CEO-Betrugsmasche

Die Tiroler Polizei ist immer wieder mit derartigen Fällen konfrontiert. Laut Ermittlern gehen die Täter beim „Geschäftsführer-Schwindel“, englisch als „CEO-Fraud“ bezeichnet, sehr professionell vor. Sie kundschaften das Umfeld der betreffenden Firmen vorher genau aus. So gelingt es den Betrügern auch, die angeblichen Chef-Mails mit den Zahlungsanweisungen so anzulegen, dass sie nicht immer als Betrug entlarvt werden – mehr dazu in Polizei warnt vor „CEO-Schwindel“.