Auf den Vorstoß von Köstinger reagierte am Sonntag das Gesundheitsministerium zurückhaltend. Der Wunsch nach einer Möglichkeit für den Tourismus sei nachvollziehbar, die Umsetzung sei allerdings abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie in Österreich und international, hieß es von Seiten des Gesundheitsministeriums – mehr dazu in Gesundheitsministerium zurückhaltend (news.orf.at).
Im Gespräch mit dem ORF Tirol sprach Mario Gerber, Obmann der Sparte Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol (WK), zwar nicht klar von einer Rettung für den Tiroler Tourismus, zeigte sich aber erfreut über die Aussagen der Tourismusministerin. „Man kann ein leichtes Licht am sehr dunklen Tourismus-Tunnel erkennen“, so Gerber.
Ankündigung ohne klare Details
Köstinger hatte in einem Interview mit der „Presse am Sonntag“ gesagt, dass den Österreichern die Einschränkungen der Reisefreiheit in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben werden.
„Wenn Länder aber auch auf einem sehr guten und positiven Weg sind, wie beispielsweise Deutschland, dann gibt es durchaus auch die Möglichkeit, dass man sich bilateral einigt“, sagte die Kärntner Politikerin ohne Details anzuführen. Im Gespräch mit dem ORF Tirol sprach auch Gerber davon, dass mit offenen Grenzen der Tourismus in Tiroler wieder stufenweise hochgefahren werden könne.
„Der Tiroler Tourismus wird für ganz viele, speziell Hotelbetriebe, ohne geöffnete Grenzen nicht möglich sein“, so Gerber. Erste Öffnungen soll es laut Bund mit Mitte Mai geben – mehr dazu unter Touristiker vor großen Herausforderungen. Wie dieser erste Schritt zur Wiedereröffnung des Tourismus aussehen soll, ist in vielen Bereichen noch unklar. Details zu Auflagen oder Strategien konnte auch Gerber nicht nennen. Im Land arbeite aber eine Expertengruppe. Diese soll Unternehmen unterstützen und verhindern, dass „Unternehmen unter der neuen Aufgaben- und Auflagenflut dann nicht erfolgreich wirtschaften können“, so Gerber.
NEOS kritisieren falschem Optimismus
Für die Tiroler NEOS ist der Vorschlag aber unrealistisch. „Es mag zwar medial wirkungsvoll sein, die Grenzen für deutsche Urlauber öffnen zu wollen – wir NEOS sind die letzten, die sich gegen Grenzöffnungen stellen. Tatsache aber ist, dass Österreich nicht allein darüber entscheidet und davon realistischer Weise auch nicht auszugehen ist“, so der Klubobmann der Tiroler NEOS Dominik Oberhofer. Es brauche laut ihm dringend einen Plan B. Betriebe mit solchen Ankündigungen und Forderungen konzept- und orientierungslos „in das offene Messer rennen zu lassen“, ist laut Oberhofer fahrlässig.