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Chronik

Coronavirus: Ermittlungen in Heimen

In Tirol wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus in zwei Heimen ermittelt. Betroffen ist ein Ordensheim in Zams und ein Altersheim im Unterland. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit in drei österreichischen Heimen. Zwei davon befinden sich in Tirol, eines in der Steiermark – mehr dazu unter CoV: Ermittlungen in steirischem Altersheim.

In dem Ordenshaus in Zams (Bezirk Landeck) bestehe der Verdacht, dass nicht rechtzeitig auf Warnhinweise reagiert wurde, sagte Innsbrucks Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr. In dem Haus habe es zahlreiche Erkrankungsfälle gegeben, ein mögliches Fehlverhalten werde nun geprüft.

Ermittlungen wegen vorsätzlicher Gefährdung

Es werde wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten ermittelt, sagte Mayr. Ende März waren bei den Barmherzigen Schwestern in Zams 39 Coronavirus-Infektionen bekanntgeworden. Es hatte sich herausgestellt, dass drei Mitarbeiterinnen im Pflege- und Reinigungsbereich nebenberuflich bis 7. März auch als Aufräumerinnen in Beherbergungsbetrieben in Ischgl und St. Anton tätig waren. Das Ordenshaus räumte daraufhin „Fehleinschätzungen aufseiten der auf der Pflegestation aktiven Kräfte“ ein.

Man dachte, dass die Mitarbeiterinnen sich nicht freiwillig isolieren müssten, da sie eben seit 7. März nicht mehr in den betroffenen Gebieten waren. Das Land hatte aber am 15. März dazu aufgerufen, dass sich alle, die sich seit 28. Februar dort aufgehalten hatten, isolieren sollten.

Anonymer Hinweis führte zu Ermittlungen

„Wir führen jetzt noch kein Ermittlungsverfahren gegen bestimmte Personen, sondern gegen unbekannte Täter“, berichtete Mayr. Der Staatsanwalt informierte außerdem, dass ein weiteres Altersheim im Tiroler Unterland im Fokus stehe. Einer Pflegerin werde hier vorgeworfen, trotz Coronavirus-Infektion weiter in der Pflegeeinrichtung gearbeitet zu haben. Aufmerksam sei man aufgrund eines anonymen Hinweises geworden, sagte Mayr zur APA. Es werde wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten ermittelt, sagte er.