Wissenschaft

Im Labor: Auslöser für Darmentzündung entdeckt

Innsbrucker Wissenschafter haben neue Erkenntnisse bezüglich chronisch entzündlicher Darmerkrankungen gewonnen. Bei Versuchen mit Mäusen hat sich gezeigt, dass insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren Entzündungsreaktionen im Darm hervorrufen können.

Bis heute können Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, beides chronisch entzündliche Darmerkrankungen, nicht geheilt sondern nur symptomatisch behandelt werden. Die jährlichen Fallzahlen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen – vor allem in der westlichen Welt, was laut diverser Studien mit den Ernährungsgewohnheiten zusammenhängt.

Reaktion vor allem auf mehrfach ungesättige Fettsäuren

Ein Forschungsteam am Department für Innere Medizin I hat nun bei Versuchen an Labormäusen nachgewiesen, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren Entzündungsreaktionen im Darm hervorrufen können. Den Mäusen wurde eine Diät zusammengestellt, die der Zusammensetzung der westlichen Ernährung entspricht. Damit wurden die Mäuse drei Monate lang gefüttert. Insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben im Darm der Mäuse eine Entzündungsreaktion hervorgerufen, welche dem Bild eines Morbus Crohn beim Menschen ähnelt, so Timon Adolph vom Forscherteam.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden teilweise in Lebensmitteln angereichert oder als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Dem Nachweis, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren Auslöser einer Darmentzündung sind, komme deshalb besondere Brisanz zu, so die Wissenschafter. Eine Übersetzung der Erkenntnisse für den Menschen müsse noch erfolgen, um Rückschlüsse für Patienten mit chronisch entzündlichen Damerkrankungen ziehen zu können, heißt es.