Arbeit mit Schutzausrüstung auf Intensivstation
tirol kliniken
tirol kliniken
Coronavirus

Bessere Schutzausrüstung gefordert

Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal, die direkt in den Intensivstationen schwer erkrankte Covid-19-Patienten behandeln, arbeiten derzeit unter extremen Bedingungen. Nun wurde an der Innsbrucker Klinik Kritik an der Schutzausrüstung laut.

In den Plastikoveralls und dem vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz ist das Klinikpersonal zwar geschützt, darin stundenlang zu arbeiten, ist aber eine Herausforderung. Die neurochirurgische Intensivstation an der Innsbrucker Klinik ist eine jener Stationen, die für Covid-19-Patienten umgerüstet wurde. Daniela Wörndle, Pflegeleiterin an dieser Abteilung, kennt die Sorgen der Mitabeiterinnen und Mitarbeiter aus der täglichen Arbeit.

Sorge um den täglichen Schutz

„Die große Sorge ist, dass wir täglich unsere Schutzausrüstung bekommen. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen nur zu den Patienten, wenn sie gut geschützt sind. Das ist Grundvoraussetzung und das ist mein Auftrag, dass ich meinen Mitarbeitern das bieten kann. Das ist jeden Tag das Thema, dass ich zur richtigen Schutzausrüstung komme. Das ist das, was Sorge macht, die Patienten sind nicht das Problem. Es ist die Schutzausrüstung.“

Man könnte die deutlich angenehmer zu tragenden OP-Mäntel aus Baumwolle verwenden, schlagen die Mitarbeiter vor. Die Mäntel aus Textil können gewaschen und wiederaufbereitet werden. Sie wären auch in ausreichender Menge vorhanden.

OP Saal während einer OP
ORF.at/Birgit Hajek
Herkömmliche OP-Mäntel hätten Vorteile gegenüber dem Plastikschutz, sagen MitarbeiterInnen an Intenvivstationen

Neue Schutztextilien im Test

Dem Klinikmanagement sei das Problem bereits bekannt, heißt es. „Wir kennen die Vorschläge und wir wissen, dass es wahnsinnig anstrengend ist, derzeit in der vollen Schutzausrüstung auf der Intensivstation zu arbeiten, man schwitzt extrem“, sagte Kliniksprecher Johannes Schwamberger im ORF-Tirol-Interview.

Man habe reagiert. Man wolle aber nicht auf die bestehenden OP-Mäntel zurückgreifen, sondern habe Textilmäntel aus einem neuen Material bestellt, sagte Kliniksprecher Schwamberger. „Das neue Material muss feuchtigkeitsabweisend sein und darf nichts aufsaugen. Das ist besonders wichtig.“ Man habe Mäntel aus neuem Material bestellt, und diese seien auch bereits eingetroffen. Sie müssten sich jetzt in Tests im täglichen Einsatz bewähren.

Schnelle Lösungen sind gefragt

Sollten die neuen Textilien für geeignet befunden werden, sei es auch logistisch schnell möglich, sie in den Intensivstationen bereitzustellen, versicherte Schwamberger. Wenn sie im Probebetrieb aber durchfallen, müsse man sich etwa anderes überlegen, und zwar schnell. „Deshalb können wir jetzt unmöglich sagen, wann das Personal mit neuen und besser geeigneten Schutzmänteln ausgestattet wird.“