Ausgestorbene Universität Innsbruck
APA/Johann Groder
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Bildung

Studierende üben Kritik an Professoren

Die österreichische Hochschülerschaft (ÖH) Innsbruck hat eine Umfrage unter 3.200 Studierenden über die universitären Covid-19-Maßnahmen durchgeführt. Massive Kritik gibt es an Professoren. Viele würden die Studenten im Stich lassen.

Bemängelt werde unter anderem die Umstellung der Lehrveranstaltungen auf „Distance Learning“, so der Vorsitzende der Hochschülerschaft Innsbruck, Johann Katzlinger.

Vorwurf: Professoren lassen Studierende im Stich

41 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass eine ausreichende Anpassung „nur vereinzelt“ gegeben sei. Die Fernlehre bedeute einen erheblichen Mehraufwand. Zwei Drittel gaben an, das Gefühl zu haben, mehr Leistung erbringen zu müssen. Lob habe es für einzelne Lehrende gegeben, die „gute virtuelle Lehre anbieten“, doch viele Professoren würden Studierende im Stich lassen und sich nicht melden. Dazu sagte ÖH-Vorsitzender Katzlinger: „Wir haben Verständnis für Lehrende, die sich mit den digitalen Lehrmethoden noch schwer tun, aber unsere Geduld ist bald erschöpft.“

Forderung nach „neutralem Semester“

Auf Basis der Umfrage ist ein Forderungskatalog entstanden, so Katzlinger. Gefordert wird ein „neutrales Semester“ für Stipendien, Fristen und Gebühren, eine einheitliche Digitalisierung von Lehrveranstaltungen, und eine Gewährleistung des Studienfortschritts. Ein „neutrales Semester“ hätte vor allem die Auswirkung, dass Studierende nicht um Beihilfen umfallen und sich die Mindeststudiendauer indirekt um ein Semester erhöht.

Dazu äußerte sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Dienstag. Er wolle sich im Nationalrat um eine Verordnungsermächtigung bemühen, um ein „neutrales Semester“ an den Unis zu ermöglichen – mehr dazu in Faßmann verspricht Schülern „Abschluss“. (news.ORF.at, 31.3.20)

Dazu meinte der ÖH-Vorsitzende Johann Katzlinger: „Wir nehmen Bundesminister Faßmann beim Wort, wenn er Studierenden zusichert, dass uns kein Nachteil im Studium entstehen wird.“